Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Gebährmuttersenkung?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gebährmuttersenkung?

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe vor 5 Monaten meine Tochter auf natürl.Weise entbunden. Sie war bei Geburt knapp 4 kg schwer und meine Fä meinte zu mir, dass ich eine Beckenbodeninsuffizienz habe. Nun ist es heute noch so, dass ich beim längeren Laufen so einen Druck nach unten verspüre und auch oft den Drang habe auf Toilette zu müssen. Wenn mann mit dem Spiegel schaut, sieht man auch etwas (die Blase?) rundes ziemlich dicht an den Schamlippen. Ich weiß nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll. Sind das Anzeichen von einer Senkung? Die FÄ hatte nur gesagt, das ich regelmäßig Beckenbodengymn.machen soll und das dies bei ziemlich schweren Kindern durch den Druck normal wäre. Ich mache regelmäßig meine Übungen leider mit null Erfolg. Wie wird das behandelt? Ist das nur mittels eine Op. möglich? Vielen Dank. Simone


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Simone, eine Vielzahl von Symptomen im Bereich des Kontinenzmechanismus sind durch physiologische, morphologische und funktionelle Veränderungen schon während der Schwangerschaft zu verzeichnen. 80% aller Frauen klagen im letzten Schwangerschaftsdrittel über häufiges Wasserlassen, insbesondere die Erstschwangeren. Hier spielt der Druck des kindlichen Köpfchens bei gleichzeitig verminderter Blasenkapazität im letzten Schwangerschaftsdrittel eine große Rolle. Etwa 85% der Frauen geben an, bei einem bestimmten Füllungsvolumen der Blase dem Druck nicht mehr stand halten zu können (sog. Stressinkontinenz). Diese wird häufig jedoch nicht als schwerwiegend empfunden. In der Literatur finden sich in 2,3-17% der Fälle Frauen, bei denen diese Stressinkontinenz auch nach der Geburt anhält. Allerdings finden sich diese Veränderungen bei Frauen nach Kaiserschnitt seltener. Also Ursache nimmt man hier das "Trauma" der Geburt auf das Becken und die dabei entstandene Schädigung der Muskulatur und der Innervation der Blase an. Neben Verletzungen der Muskulatur durch Scheidenrisse oder ausgedehnte Dammschnitte ist die auch nur teilweise Verletzung von Nerven entweder durch Überdehnung mit die wesentliche Ursache für den Beckenbodenschaden. Eine in ihrer Wirkung nachweisbare Prophylaxe besteht nicht . Aber: hilfreich in der laufenden Schwangerschaft ist die Beckenbodengymnastik und nach der Geburt des Kindes natürlich deren Fortsetzung und die begleitende Rückbildungsgynmnastik. Eine solche Situation muss sich nicht zwangsläufig verschlechtern. Wichtig wäre, dass man nach der Schwangerschaft frühzeitig nach einer Senkung schaut, die Frau auch dann zur Beckenbodengymnastik animiert und rechtzeitig entscheidet, ob man z.B. mit einem Würfelpessar dem entgegenwirken kann. Eine operative Behandlung würde man sicher sehr streng indizieren. VB


Mitglied inaktiv

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hallo simone, mir ging es genau so, und es dauerte jetzt 10 mon. n. geburt bis ich das gefühl (das etwas im scheideneingang sitzt) und den blasendruck(teilweise mit tröpfchenabgang) loswurde. lg salome


Mitglied inaktiv

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Hallo, mir ging es genauso. Ich konnte auch noch nach 10 Monaten meinen Muttermund gut tasten, weil alles so tief sitzt :-( Nun bin ich in der 28. Woche schwanger zum zweiten Mal und habe damit auch ein paar Probleme, weil ja jetzt der Druck im Bauchraum größer geworden ist. Aber allmählich gewöhne ich mich dran, weiß bloß noch nicht, wie es dann nach meiner zweiten Entbindung aussieht, da Sport schon nach der ersten nich geholfen hat. LG und gute Besserung, Dani


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