Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Frühabort ohne Ausschaubung möglich?

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Frage: Frühabort ohne Ausschaubung möglich?

Uschi81

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Hallo, ich wollte mich an dieser Stelle erst Mal für das Forum und die vielen informativen Fragen&Antworten bedanken - das hat mir schon so oft weitergeholfen, wenn ich nach etwas gesucht habe - danke dafür! Heute muss ich aber konkret selbst mal Fragen stellen, da ich eine zweite Meinung brauche: Ich war nach positivem Test bei 5+6 das erste Mal bei meiner Ärztin, da war die Diagnose: "Frühabort sehr wahrscheinlich", es war nur eine Fruchthöhle "mit Dellen" sichtbar, sowie ein großes Hämatom. Trotzdem wurde der Blut-hCG bestimmt, dieser war allerdings im Rahmen (s.u.). Es wurde beschlossen ein paar Tage abzuwarten und in der kommenden Woche noch zwei Mal Blut abzunehmen. Bei 6+5 war ich jetzt wieder zum US dort, die Diagnose war wieder "gestörte Fruchtanlage mit Dottersack aber ohne embryonale Strukturen", dazu war weiterhin das große Hämatom sichtbar, was die Ärztin für die fehlerhafte Entwicklung verantwortlich macht. Die Blut-hCG-Werte waren wie folgt: 5+6 1600 6+3 3344 6+5 4496 , d.h. es steigt passend zur Diagnose tatsächlich viel zu langsam. Der Diagnose meiner Ärztin glaube ich, sie hat viel Erfahrung und ein sehr gutes, modernes US-Gerät. Wo ich mir mit ihr dann uneinig bin, ist die Konsequenz daraus: Ich habe keinerlei Beschwerden (außer dem gelegentlichen Zwicken an den Mutterbändern und einer gewissen Müdigkeit, die wohl vom hCG im Blut kommen), sie empfiehlt aber trotzdem eine Ausschabung, damit "das erledigt ist". Ich möchte eigentlich lieber abwarten, bis der Körper das von selber regelt, ich sehe aktuell keine Veranlassung für einen Eingriff unter Vollnarkose. Jetzt meine Fragen: 1. Wie lange dauert es normalerweise, bis der Körper "merkt", dass da kein Embryo wächst (bin heute bei 7+0 und habe bisher keine Blutung) und was passiert dann genau? 2. Muss jetzt erst der hCG-Wert fallen, damit es zu einer Abbruchblutung kommt oder kommt erst die Blutung und dann der Abfall? 3. Was empfiehlt sich jetzt beim weiteren Vorgehen? Wöchentliches Blutabnehmen zur hCG-Kontrolle? Wie lange kann/soll man denn warten, bevor man über Alternativen nachdenken muss? 4. Kann ich irgendetwas tun, um den Körper zu unterstützen, damit er die Blutung auslösen kann? 5. Gibt es Fälle, die tatsächlich nur per Ausschabung "zu lösen" sind? Über eine Zweitmeinung würde ich mich sehr freuen, mit meiner Ärztin (mit der ich sonst sehr zufrieden bin) konnte ich das nicht recht besprechen, da sie so stark die Ausschabung befürwortet. Danke und viele Grüße Uschi81


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Uschi, 1. das können wir allgemein gültig nicht sagen, da hier die Verläufe völlig individuell sein können 2. Nein 3. falls irgendwann fest steht, dass die Schwangerschaft nicht mehr intakt ist, sind weitere Kontrollen eigentlich nicht mehr nötig. In dem Fall wird halt mit der Patientin gemeinsam nur noch über das Vorgehen gesprochen. 4. solange keine akute Blutung vorliegt, besteht auch kein akuter Handlungsbedarf, nur kann halt niemand vorhersagen ob es dann nicht irgendwann der noch spontan anfängt, stärker zu bluten. Und dann wird ein solcher Eingriff eben unter Notfallbedingungen durchgeführt werden müssen, was wiederum immer mit mehr Risiken verbunden ist. 5. grundsätzlich ist es so, dass in Deutschland - anders als in den meisten anderen Ländern - eine Ausschabung viel großzügiger durchgeführt wird. Und deshalb werden wir bei Nachweis eines Embryos, bei Blutungen, einer hohen Schleimhaut oder einem hohen Hormonwert eher diesen Eingriff empfehlen. Liebe Grüße VB


Uschi81

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Was ich oben vergessen habe: Eine Eileiterschwangerschaft konnte die Ärztin mittels US ausschließen.


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