Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Fembion 400 + DHA

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Fembion 400 + DHA

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Hallo, ich nehme die oben genannten Femibion. Da sind ja auch viele Vitamine drin. Nun trinke ich auch des öfter Multivitaminsaft oder Müller Milch und da sind auch schon viele Vitamine drin. Bin dann oft über meinem Tagesbedarf. Würde die Femibion schon gerne weiternehmen. Kann das dem Baby schaden wegen zuviel Vitaminen oder gibt es da nur ein Problem bei Vitamin A, das ich ja nicht einnehme.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. nach bisheriger Datenlage gibt es bei solchen Multivitaminpräparaten keine Bedenken. 2. was die Frage nach einer Substitution von Nahrungsergänzungsstoffen & Vitaminen bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft angeht, so ist dieses für die sich normal ernährende und gesunde Mitteleuropäerin und Nordamerikanerin auf Folsäure und Jodid beschränkt. Eine darüber hinausgehende Vitaminsubstitution ist nach bisheriger Datenlage nicht zwingend notwendig, auch, wenn es für einige Substanzen einen gewissen Nachholbedarf gibt. Eine sinnvolle Substitution betrifft vor allem Folsäure, Jodid, Magnesium und/oder Eisen (bei nachgewiesenem Eisenmangel). Für alle Frauen ohne Risiko (Patientin mit Epilepsiemedikamenten, Kindern mit einer Spina bifida oder ähnlicher Fehlbildung) werden am besten schon 4 Wochen vor der Schwangerschaft und in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft 0,4 mg Folsäure/Tag empfohlen, ansonsten 5 mg/Tag. Bezüglich eine Substitution mit Jodid sprechen sich die neuesten Empfehlungen dafür aus, dass die Frau (sofern keine Schilddrüsenerkrankung vorliegt) schon mit Kinderwunsch und natürlich während der Schwangerschaft und Stillzeit täglich etwa 100 (–150) μg Jod pro Tag in Tablettenform für die Schwangerschaft und Stillzeit zusätzlich substituiert, unabhängig von der Ernährung oder Einnahme von jodiertem Salz. Bei Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf. VB


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