Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Faktor 5 Mutation

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Faktor 5 Mutation

Anna87

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Guten Tag Herr Dr. Blumi, Bei mir wurde vor der Ss festgestellt das ich diese Mutation von meinem Vater vererbt bekommen hab. Aber laut Hämatologe wird mittlerweile nur noch behandelt wenn bereits Fehlgeburten oder eine Thrombose vorliegt. Ich empfinde das als unverantwortlich, quasi erst mal abzuwarten ob ich auch eine Fehlgeburt habe. Ich sehe es schon als hohes Risiko oder können Sie mir sagen bei wieviel Prozent der Träger eine Schwangerschaft ohne Probleme abläuft? Habe die ganze Zeit Angst wegen der Blutgerinnung es zu verlieren bin gerade 8ssw. Würde auch gerne zumindest gerne ass 100 nehmen da es ja auch die Plazentadurchblutung verbessert? Aber mein Hausarzt meint es schadet dem Baby obwohl ich überall lese das es nachgewiesen nicht schadet? Vielen Dank für Ihre Antwort.


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, bei dieser angeborenen Gerinnungsstörung gibt es zwei verschiedene Varianten: die homozygote ( die betroffene Person hat sowohl von der Mutter als auch vom Vater das veränderte Gen vererbt bekommen) u. die heterozygote (die betroffene Person hat ein geschädigtes und ein gesundes Gen). Mit dieser Gerinnungsstörung geht ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Embolien, aber auch ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und andere Komplikationen in der Schwangerschaft einher. Dabei ist das statistische Risiko bei der homozygoten Form deutlich höher. Heterozygote Merkmalsträger weisen ein ca. 5-10fach erhöhtes Thromboembolierisiko auf, homozygote Merkmalsträger ein 80-100faches Risiko. Für Fehlgeburtenhäufigkeiten liegen mir keine Zahlen aus der Literatur vor. Es ist richtig, dass die Fachgesellschaften bei einer heterozygoten Störung ohne begleitende Risiken, wie zum Beispiel wiederholte Fehlgeburten in der Vorgeschichte oder eine Thrombose/Embolie in der Vorgeschichte, keine weiteren Maßnahmen empfehlen. Auch keine Einnahme von ASS. Sicherlich kann hierbei sehr extremem Sicherheitsbedürfnis von diesem Vorgehen nach entsprechender Aufklärung u. Abwägung von Nutzen und Risiko abgewichen werden. Das Sollten Sie dann aber bitte individuell mit der Frauenärztin/Frauenarzt und einem Gerinnungszentrum besprechen. Liebe Grüße VB


Familyx3

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Hallo Anna, ich habe auch das Faktor V Leiden heterozyghot. Meine Frauenärztin hält sich an die Empfehlung der Gerinnungsambulanz bei der ich vor der Ss war. Bei allen 3 Ss wurde bei mir in jeder Vorsorge Blut abgenommen und der Wert der Gerinnung überwacht. Wenn es zu sehr abfiel musste ich Herparin spritzen, wie auch im Wochenbett musste ich mich 6 Wochen spritzen. Du solltest das auf jeden Fall noch mal abklären und dich da hinterklemmen. Eine Thrombose braucht man ja nicht noch zusätzlich in einer Ss und es kann ja auch so leicht verhindert werden.


Anna87

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Danke das hat mir auf jeden Fall weitergeholfen, werde das beim nächsten Termin gleich ansprechen. Hat man bei dir das Blut beim Frauenarzt bei der Vorsorge abgenommen? Oder muss man das beim Hämatologe? Danke:)


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