Mitglied inaktiv
sehr geehrter herr dr. bluni, bei mir wurde in der 35. ssw ein gestose bluttest gemacht, da ich wassereinlagerungen in den händen habe, die sehr unangenehm sind. bei der untersuchung wurde festgestellt, daß ich einen erhöhten leberwert (gpt-wert) von 54 habe. meine ärztin meinte es wäre jetzt kein grund zur panik, man müßte diesen wert jetzt halt kontrollieren. ich mache mir trotzdem etwas sorgen und frage deswegen an, woher der erhöhte wert kommt, welche auswirkungen dies auf mich bzw. das baby haben kann und welche werte in der schwangerschaft als normal anzusehen sind. die toleranzbereiche sind ja in einer schwangerschaft immer etwas anders. es wäre schön, wenn sie mir diesbezüglich helfen könnten. vielen dank schon mal im voraus.
hallo, im Rahmen einer Gestose können veränderte Leberwerte auf eine Verschlechterung und auch ggf. einen Handlungsbedarf hinweisen. Insobesondere, wenn sich der Verdacht auf ein HELLP-Syndrom ergibt. Dazu weiter unten einige Ausführungen. Hier sind es aber ganz bestimmte Werte, die man auswertet: 1. Blutbild mit Blutplättchen 2. Leberwerte mit GPT, GOT. Gamma-GT, ggf. Bilirubin 3. Haptoglobin (wichtigster Parameter neben den Blutplättchen) 4. Harnsäure 5. Gerinnungswerte mit Fibrinspaltprodukten ERst dieses in Zusammenhang mit dem Gesamteindruck der Patientin kann einen Hinweis auf eine entsprechende Veränderung ergeben, die sich manchmal in Stunden dramatisch entwickeln kann. Daneben gibt es schon mal vereinzelte Werte der Leber,die leicht erhöht sein können. Diesen kommt dann aber - wenn überhaupt - eine ganz andere Bedeutung zu. Das HELLP-Syndrom steht für Hämolysis (Zerstörung der Blutkörperchen), Elevated liver enzymes (erhöhte Leberenzyme) und low platelet counts (niedrige Blutplättchen), ist erstmalig von Weinstein im American Journal of Obstetrics & Gynecology beschrieben worden und ist letztlich eine extreme Variante der Gestose (Schwangerschaftsvergiftung) oder unabhängig davon eine isolierte Verlaufsform in der Schwangerschaft oder im Wochenbett, die die Patientin in absolute Lebensgefahr bringen kann. Dieses Syndrom kann, muss aber nicht, sich durch rechtsseitige Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen ankündigen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass jede Schwangere, die derartige Symptome zeigt, ein HELLP-Syndrom hat. Wichtig sind hier die laborchemischen Veränderungen, die innerhalb von Stunden kommen können. Heute ist dieses Phänomen/Krankheitsbild gut bekannt und die meisten Geburtshelfer kennen die Hinweiszeichen und die darin verborgenen Gefahren (Verschlechterung der Situation in Stunden). VB