Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Erhoehter Blutdruck und protein im Urin???

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Erhoehter Blutdruck und protein im Urin???

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Meine jetzige Schwangerschaft (16 w) scheint nicht so reibungslos zu verlaufen, wie meine zwei bisherigen Meine Blutdruckwerte schwanken zwischen 137 - 120 und 74 -92. Daher musste ich jetzt schon alle 2 wochen zum Arzt. Nun ist auch noch protein im Urin :-((. 24 h urin wird gerade untersucht. Ich weiss das dies alles nicht sehr positiv fuer mich und das Baby ist Mich interessiert nun einfach mal eine deutsche arztmeinung. Wie die Entwicklung/Besserung in so einem Fall im Normalfall aussehen kann?? Kann gezielte Ernaehrung evt. helfen. Vielen Dank schon mal fuer die Antwort Martinaaa


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Martina, für die Beurteilung, ob eine Frau einen schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck hat, ist sicher die absolute Höhe ausschlaggebend und dieses immer im Zusammenhang mit der Gesamtgeschichte und der Frage, ob auch andere Symptome vorhanden sind. Ein Wert von 140/80 würde aber noch als Grenzwert gesehen werden. Von einer EPH-Gestose (früher auch Prä-Eklampsie/ pre-eclampsia oder "Schwangerschaftsvergiftung" genannt)sind ungefähr fünf bis zehn Prozent aller Schwangerschaften betroffen. E= Edema=Oedeme/Wassereinlagerungen P=Proteinurie= vermehrte Eiweissausscheidung im Urin H=Hypertension=zu hoher Blutdruck Es gibt keine einzelne Ursachen für diese Erkrankung, sie wird z.B. nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Es gibt aber viele Hinweise darauf, daß die klassische Gestose mit den Symptomen Wassereinlagerungen in den Beinen und Händen (Ödeme), erhöhtem Blutdruck und Eiweiß im Urin durch akuten Nährstoffmangel entsteht. Deswegen wird sie auch zunehmend "Stoffwechselstörung der Spätschwangerschaft" genannt. Es gibt noch andere Erscheinungsformen, bei denen z.B. die Ödeme fehlen können, das Baby aber nicht ausreichend versorgt wird (Plazentainsuffizienz). Diese Form entsteht meist durch Nährstoffmangel zu einem frühen Zeitpunkt in der Schwangerschaft, manchmal sogar schon vor der Empfängnis. Man weiß seit kurzer Zeit, daß auch immunologische Ursachen bei manchen Frauen zu dieser Erkrankung führen können. Die EPH-Gestose ist bis zu 50 Prozent verantwortlich für Frühgeburten. Deswegen sollte es das größtes Ziel sein, eine zu frühe Entbindung so weit wie möglich zu verhindern. Manchmal muß aber trotzdem im Interesse von Mutter und Baby die Geburt vor dem Termin stattfinden. Eine besondere Variante ist das sog. HELLP-Syndrom , bei dem die Leberfunktion nachläßt und so zu Gerinnungsstörungen führen kann. Es macht sich sehr häufig durch massive Oberbauchbeschwerden bemerkbar. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluß auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer Gestose in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Die bisher übliche Behandlung mit Reis-/Obsttagen, salzarmer und flüssigkeitsreduzierter Kost sollte von jeder werdenden Mutter strikt abgelehnt werden, da sie nicht hilft und die Erkrankung sogar noch verschlimmern kann. Entwässerungsmittel dürfen schon seit 1986 nicht mehr eingesetzt werden, auch pflanzliche Entwässerungsmittel, wie zum Beispiel Brennesseltee usw., sollten nicht statt dessen benutzt werden. Nicht zu vergessen ist die Magnesiumeinnahme,die sich erwiesenermaßen prophylaktisch erweist. VB


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