Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Eisenwerte zu hoch?

Frage: Eisenwerte zu hoch?

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Hallo, miene Eisenwerte waren bei 11+1 bei 16,0 und bei 14+1 bei sogar 17,6. Mein FA meinte, ich trinke vielleicht zu wenig.Ich trinke aber mindestens 2,5 l, zumindest seit ca. 4 Wochen. Davor hatte ich extreme Übelkeitsprobleme und da war Trinken schon eine Pflichtübung, sodass ich nicht sicher bin, ob es da auch genug war. Können das noch "Nachwirkungen" des möglicherweise anfänglichen Flüssigkeitsmangels sein oder hätte sich zumindest bis 14+1 der Wert wieder verringern müssen? Ich verstehe diese hohen Werte sonst nicht: Ich rauche nicht, esse weder viel Fleisch noch rote Säfte o.ä.. Auch inder ersten Schwangerschaft lagen meine Werte übrigens immer zwischen 12,3 und 14,8. Kann denn zuviel Eisen (voraussgesetzt nicht durch Flüssigkeitsmangel verursacht) auch schädlich sein? In welchen Lebensmitteln ist viel Eisen und sollte ich diese nun meiden? Danke vorab und freundliche Grüße Marion


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Marion, die Frage ist erst mal, wie hoch ist der Wert, wie wurde er abgenommen und bestimmt und wie sieht es mit der Flüssigkeitsaufnahme der Schwangeren aus? Bei der Bestimmung des Hämogoblinwertes aus der Fingerbeere kann es immer wieder mal Fehlbestimmungen geben. Deshalb wäre bei erheblichen Abweichungen nach oben oder untern eine Kontrolle über eine venöse Blutentnahme durchzuführen, um hier nicht unnötigerweise die Geister scheu zu machen oder Maßnahmen einzuleiten. Diese Dinge sind nämlich vorweg ganz wichtig. Die Veränderungen des Blutes (hämatologisch) im Hinblick auf eine Vermehrung, sind in der Schwangerschaft wie folgt zu beschreiben: Das Blut besteht aus festen Bestandteilen: rote & weiße Blutkörperchen u.a. und die flüssigen Anteile, das Blutplasma: Die Vermehrung des Plasmavolumens im Durchschnitt um etwa 50 % von 2.600 auf 3.900 ml gehört zu den eindrucksvollsten Veränderungen. Die Plasmavolumenerhöhung wird nur in einem geringen Ausmaß durch eine Zunahme der gesamten Erythrozytenmasse (rote Blutkörperchen) kompensiert (um etwa 20 %) Hierdurch kommt es durch Verdünnung zu der so genannten Schwangerschaftshydrämie, bei der ein Hb-Abfall bis 10 g/dl möglich ist. Die schwangerschaftsbedingte Verdünnung betrifft nur die Parameter des roten Blutbildes. Die übrigen Plasmabestandteile unterliegen weiteren Regelmechanismen, z.B. nimmt die Konzentration einiger Parameter mit fortschreitender Schwangerschaft zu. Auch wenn es vereinzelte Berichte gibt, dass deutlich erhöhte HB-Werte sich negativ auswirken könnten, sollte sich sicher nicht jede Schwangere mit einem höheren Hb-Wert diesbezüglich Sorgen machen. Hier wäre erst mal zu fragen, wie und wann wurde der Wert erhoben und abgenommen? Hat die frau ausreichend getrunken und sollte man den Wert vielleicht noch einmal wiederholen. Und selbst wenn sich es bestätigen würde, wäre nach meinem Kenntnisstand es so, dass man nicht sofort irgendwelche Maßnahmen ergreifen müsste. Dann sollte in Ruhe mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin über die Werte, deren Bedeutung und dem weiteren Vorgehen gesprochen werden. VB


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