Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Eisenmangel

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Eisenmangel

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Hallo, bei mir wurde gestern ein Hb (Ery) Wert von 8,4 gemessen, was ja nun sehr niedrig ist, ich habe gehört er sollte nicht unter 10 liegen. Mein FA meinte, dass sei nicht so schlimm, ich soll halt ein Eisenpräparat einnehmen. Nun meine Fragen: 1. ich habe ein Präparat aus der Drogerie welches 165 mg Eisensulfat, entsprechend 50 mg zweiwertigem Eisen enthält. Ist das jetzt irgendwie "minderwertiges" Eisen, soll ich lieber ein Präperat aus der Apotheke nehmen? 2. Das Präperat ist zur Vorbeugung von Anämie/Eisenmangel, allerdings liegt dieses doch bei mir schon vor, ist es deshalb trotzdem angebracht? 3. Soll ich lieber zwei Tabletten davon nehmen, und wenn ja beide zusammen oder über den Tag verteilt? Ich möchte nur sichergehen dass der Wert nicht noch weiter sinkt, da ich Angst habe dass mein Baby nicht ausreichend versorgt wird. Danke


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, es ist schon richtig, dass einer Anämie in der Schwangerschaft eine Bedeutung zukommt. Allerdings ist es auch immer wichtig, welche Einheit hier zu Grunde gelegt wurde und wie Ihr Arzt den Wert bestimmt hat (Entnahme aus der Vene oder aus der Fingerbeere?) Parallel zum Eisen ist die eisenreiche Ernährung sehr wichtig: Der größte Eisenlieferant ist Fleisch, vor allem Rindfleisch. Das tierische Eisen ist für unseren Organismus besser zu verarbeiten als das pflanzliche. Darüber sollten reichlich Vollkornprodukte und dunkles Gemüse verzehrt werden. Kaffee und Tee hemmen die Eisenaufnahme; Vitamin C erleichtert sie. Wer also zum Essen Orangensaft trinkt oder in die Salatsoße etwas Zitronensaft gibt, verbessert damit seine Eisenbilanz. Bei einem Hämoglobinwert von von 11–13 g/dl wird eine orale Substitution mit 80 mg Eisen-II-Sulfat oder 100 mg Fe3+ als Eisen-III-Komplex empfohlen. Jedoch ist Ihnen anzuraten, die Dosis individuell durch Frauenärztin/Frauenarzt festlegen zu lassen. Ob das Präparat aus der Apotheke oder der Drogerie kommt, spielt keine Rolle Zu viel Eisen hat meist nur Nebenwirkungen, bringt aber nicht unbedingt mehr. VB


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Hallo, ich hatte auch Eisenmangel in der Schwangerschaft. Noch optimaler als ein Präparat aus der Drogerie sind Plastulen-Eisenkapseln aus der Apotheke. Das darin enthaltene Eisen ist besonders aufbereitet und wird vom Körper besser aufgenommen. Da ein Eisenmangel eh nur sehr langsam behandelbar ist, würde ich keine Zeit verlieren, sondern lieber etwas mehr Geld für ein besseres Präparat ausgeben. Plastulen nimmt man entweder einmal am Tag vor einer Mahlzeit, oder dreimal nach einer Mahlzeit. Vor ist besser, aber nicht alle vertragen das. Als ich akuten Eisenmangel hatte, habe ich sogar dreimal täglich eine Kapsel VOR den Mahlzeiten genommen. Es hat trotzdem ca. sechs bis acht Wochen gedauert, bevor der Hb-Wert wieder normal war. Eine Besserung trat aber schon nach zwei, drei Wochen ein. Übrigens solltest Du darauf bestehen, Plastulen verschrieben zu bekommen. Die Krankenkassen zahlen das in der Schwangerschaft ab einem Hb-Wert von 9,0. Dein Arzt scheint leider hier eher an sein gedeckeltes Budget zu denken als an das Wohl Deines Kindes! Ein Arzt darf pro Jahr nicht mehr als einen bestimmten Höchstbetrag an Arzneikosten verschreiben. Da aber ein Baby bei einem Wert unter 9,0 auf Dauer zu wenig Sauerstoff bekommt, finde ich es unseriös, dass er das Rezept sparen will (weil Plastulen ziemlich teuer ist). Das ist ein schwaches Bild! Frage mal frech nach, warum er Dir kein Präparat verschreibt, obwohl Du einen Wert unter 9,0 hast, denn Deine Kasse hätte Dir gesagt, dies sei üblich. Liebe Grüße, Mimi


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Hallo Melody! Ich kann mich Mimi nur anschließen und muss mich ehrlich gesagt über Deinen Arzt ziemlich wundern. Der Eisenwert ist sehr wichtig für Dich und das Kind. Deshalb wird er auch bei jeder Vorsorgeuntersuchung überprüft. Mein Eisenwert war damals auch zu niedrig und mir wurden die Ferrosanoltabletten verschrieben. Liebe Grüße! Tina


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Die gesetzliche KK zahlt keine Eisenpräparate. Ich habe ebenfalls Eisenmangel und habe mich bei der KK erkundigt, ob sie eine Behandlung, wenn schon nicht durch den Frauenarzt dann eventuell durch einen Internisten bezahlen, aber nein.


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