Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Dosierung Antiobiotikum bei Listerioseverdacht

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Frage: Dosierung Antiobiotikum bei Listerioseverdacht

Lili4

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Guten Tag, ich bin in der 25. Woche schwanger. Vor knapp zwei Wochen habe ich versehentlich einen mir vorher unbekannten französischen Rohmilchkäse gegessen (nur das Innere, nicht die Rinde). Erst später wurde mir bewusst, dass er möglicherweise mit Listerioseerregern verseucht gewesen sein könnte. Gestern bekam ich starke Halsschmerzen und heute nacht auch leichtes Fieber. Aus Sorge ging ich zu meinem Frauenarzt, bei dem heute allerdings alles sehr schnell gehen musste. Nachdem ich ihm den Zusammenhang mit dem Käse schilderte, nahm er mir Blut ab und gab mir ein Rezept für Amoxicilin 750mg. Die Arzthelferin meinte, ich soll zwei Tabletten am Tag nehmen. Ist diese Dosis bei einem Verdacht auf Listeriose sinnvoll? Wie gesagt, heute war alles ein bisschen "zwischen Tür und Angel", daher hätte ich gerne eine zweite Meinung. Vielen Dank!


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, erstens handelt es sich bei dieser Infektion um eine der seltensten, die wir in der Schwangerschaft sehen können. Zweitens wird von einem solchen Ereignis kaum gleich eine Infektion ausgehen. Drittens ist zur Sicherung einer im Raum stehenden Verdachtsdiagnose (Krankheitszeichen. Labor, Ultraschall) eine sehr umfangreiche Diagnostik geboten. Erst dann macht eine Therapie überhaupt Sinn. Dabei kann mit Amoxicillin behandelt werden. VB


Lili4

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Und was bedeutet das für mich? Welche weitergehenden Diagnosemaßnahmen halten Sie für angebracht - wenn überhaupt? Und käme eine Behandlung mit Antibiotika nach Erhalt der Diagnoseergebnisse in ein paar Tagen nicht möglicherweise zu spät? Oder liegt Ihrer Meinung nach das Risiko durch die vorbeugende Antibiose höher? Ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, aber da ein potenziell tödliches Risiko für das Kind vorliegt, fällt es mir schwer, das ganz außer Acht zu lassen. Danke nochmal!


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, eine Diagnostik sollte nur bei dringendem klinischen Verdacht durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder Ihren Hausarzt veranlasst werden. Stimmen Sie sich dazu für Ihre persönliche Situation bitte vor ORt ab. VB


Lili4

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Genau das habe ich doch schon getan, das Antibiotikum bekam ich ja auf Rezept meines Arztes! Mir ging es um eine zweite Meinung. Aber gut, ich werde jetzt erstmal der auch schon etwas unklaren Empfehlung meines Arztes folgen.


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