Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

cytomegalie..bin besorgt

Frage: cytomegalie..bin besorgt

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hallo dr. Bluni, ich habe Ihnen schon mehrmal geschrieben,in letzter Zeit auch weil das Fruchtwasser zu wenig ist und ich auch zu einer Misbildungssonographie gescickt worden bin.Momentan bin ich in der 29.-30 ssw. Der Arzt, der die Sonographie machte,meinte,dass alles in Ordnung sei.Nun habe ich von meiner F-ÄRZTIN meine Antikörperbefunde bekommen. Sie meinte, dass ich eine Infektion hatte,die Cytomeaglie...doch es liegt schon zurück.Nchdem ich aber nun selber im Internet recherchiert habe , habe ich einen Grund zur Sorge. Nun bin ich sehr besorgt,und weiß auch net was ich machen soll,ich hatte auch vor meinen Kind zu stillen,sol ich es nun lieber lassen,und woher bekomme ich nun die Versicherung,dass mein ungeborenes momentan gesund ist und auch nach der Geburt bleibt. Bitte sagen Sie mir,was soll ich denn machen,soll ich nach Krankenhaus fahren und einen Ultraschall machen,uns wird es für mich was kosten?. Da ja auch Fruchtwasser wenig ist sieht man bei meiner FA nichts so gut,man erkennt auch nichts alles,sie sagt auch immer das Baby ist klein,aber es wächst ja,das ist wichtig.Bitte Dr. Bluni sagen, Sie mir was soll ich denn machen.? cytomegalie(KBR) ergebnis 1:80 dimension referenzbereich Titer 1:40 cytomegalie IgG (EIA) positiv ...negativ cytomegaliw IgM (EIA) grenzwertig.....negativ cytomegalie IgG-Avidität (ELFA) ...85...


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. leider bedeutet nicht nur das Medium Internet auch eine Art "information overload". Es wird wahnsinnig viel veröffentlicht und geschrieben, ohne das der/die Unbedarfte nachvollziehen kann, ob dieses geprüft ist. Und es mutieren etliche zu selbsternannten Expertinnen und Experten, die mehr Unheil anrichten, als Sicherheit verschaffen. Und getrost dem Motto "only bad news are good news" wird hier nicht nur für die Schwangere "vorgesorgt". Und so erreichen einige Aufklärungen oder Informationen manchmal eher das Gegenteil dessen, was damit beabsichtigt war. Hier sollte sich die Frau schon an die Informationen der "wahren Experten" halten. 2. bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir hier grundsätzlich keine Interpretation solcher Einträge/Werte/Befunde vornehmen können, da es leicht zu Übermittlungs- und Interpretationsfehlern kommen kann. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, sich mit dem Untersucher(in) vor Ort zur Frage der Interpretation zu besprechen. Dieses wird Ihnen ganz bestimmt schnell Klarheit verschaffen. 3. Die Diagnose einer Infektion erfolgt serologisch über die Bestimmung von IgG- und IgM-Antikörpern oder auch durch den direkten Virusnachweis. Die transplazentar erworbene kongenitale Zytomegalie ist mit etwa 1 % aller Geburten die häufigste der intrauterinen viralen Infektionen. Die perinatal (unter der Geburt) oder beim Stillen entstandenen neonatalen Infektionen verlaufen in der Regel asymptomatisch und verursachen keine bleibenden Schäden. Nach einer Erstinfektion der Schwangeren muss in etwa 40 % und nach wiederholter Infektion in unter 5 % mit einer transplazentaren (über die Plazenta) Infektion des Fetus gerechnet werden. Die infizierten Kinder zeigen in 10 % bei der Geburt Symptome wie niedriges Geburtsgewicht, Hepatosplenomegalie (vergrößerte Leber und Milz), Petechien(Hautblutungen), Thrombozytopenie (erniedrigte Blutplättchenzahl), Ikterus (Gelbsucht) und Mikrozephalie (einen zu kleinen Kopf). Diese primär symptomatischen Kinder haben eine Sterblichkeit um 30 % und entwickeln in über 90 % Spätfolgen wie Hörverlust, Mikrozephalie und eine geistige und körperliche Retardierung. Infizierte Kinder, die nach der Geburt unauffällig sind, zeigen in etwa 10 % der Fälle Spätfolgen. Die seltenen fetalen Infektionen nach erneuter Erkrankung der Schwangeren führen nach der Geburt zu keinen Komplikationen, sind aber in etwa 5 % mit Spätfolgen wie einem Hörverlust verbunden. Wirksame prophylaktische Maßnahmen zur Verhinderung oder Behandlung einer angeborenen Zytomegalie stehen bisher nicht zur Verfügung. Die Diagnose einer primären oder aufgefrischten Infektion während der Schwangerschaft unterbleibt fast immer, wegen des subklinischen Verlaufs. In der Praxis beschränkt sich die Diagnose einer Zytomegalieinfektion somit auf die wenigen Fälle, bei denen wegen einer verdächtigen Symptomatik der Schwangeren oder eines auffälligen sonographischen Befundes eine Serologie (Blutuntersuchung) veranlasst und eine Infektion nachgewiesen wurde. In spezialisierten Zentren kann heute durch den Virusnachweis im Fruchtwasser und den Virus- und IgM-Antikörpernachweis im fetalen Blut unter Einbeziehung der Sonographie versucht werden, eine fetale Infektion festzustellen. Deshalb sollte -falls dieses überhaupt vor Ort als notwendig erachtet wird - die weitere Diagnostik in solchen Fällen immer in Zusammenarbeit mit einem solchen Zentrum erfolgen. VB


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