Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Corona in der Früh(st)schwangerschaft

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Corona in der Früh(st)schwangerschaft

Maluna

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Lieber Dr. Karle, Ich wurde am Freitag positiv auf Corona getestet, am Samstag morgen hielt ich dann den positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Die ersten Corona Symptome hatte ich bereits am Donnerstag, rechnerisch war ich da bei 3+6, heute bei 4+3. Bisher ist der Verlauf eher mild, Halsschmerzen und Kurzatmigkeit sind die Hauptsymptome, kein Fieber und bisher kam ich ohne tagsüber im Bett/auf der Couch liegend aus. Geimpft bin ich (an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Sie, ich hatte lange gezögert wegen der Impfung, Ihre ausführliche Antwort auf eine diesbezügliche Frage von mir vor einigen Monaten hat nicht unerheblich zu meiner Impfentscheidung beigetragen). Dennoch mache ich mir nun die allergrößten Sorgen um die noch so frische Schwangerschaft, insbesondere die folgenden Gedanken treiben mich um: 1.) ich weiß, dass Corona rein statistisch das Abortrisiko erhöht. Handelt es sich um eine leichte Erhöhung oder eher eine massive? Gibt es Zahlen dazu? Oder einfach, wie stark fällt das tendenziell ins Gewicht? Darf ich trotzdem hoffen oder wäre es eine Überraschung, wenn es gutgehen würde? 2.) Angenommen, es kommt während meiner Infektion zu keinem Abort. Kann ich bzgl Corona dann aufatmen oder stellt diese Infektion auch zu späterem Zeitpunkt noch einen erhöhten Risikofaktor dar? Ich denke dabei vor allem an Organschädigungen oder Komplikationen die gerne in Folge von Infektionen auftreten, z. B. Ein viel zu früher Blasensprung… 3.) Ist dadurch das Trisomie-Risiko erhöht oder hat die Verschmelzung der Chromosomensätze bereits früher stattgefunden? 4.) Gibt es irgendwas, was ich jetzt tun kann, um negative Auswirkungen auf das Baby unwahrscheinlicher zu machen? Oder bleibt mir nichts als abzuwarten? Bitte entschuldigen Sie den langen Text. Ich stehe momentan leider etwas neben mir und kann immernoch nicht wirklich fassen dass ich mich nun nach über 2 Jahren Pandemie ausgerechnet zum wirklich ungeschicktesten Zeitpunkt doch noch angesteckt habe - und bis zum ersten US sind es noch mehrere Wochen, so dass ich meine Fragen dort erstmal nicht stellen kann… Vielen Dank bereits vorab für Ihre Einschätzung.


Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, erstmal: ruhig bleiben. Das Abortrisiko ist bei jeder Infektion in der Frühschwangerschaft erhöht und hängt von vielen weiteren Faktoren (Verlauf, Alter, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme etc) ab. Ein individuelles Risiko (%Zahl) anzugeben ist weder möglich noch sinnvoll. Da heißt es eben abwarten und Daumen drücken; wie immer in so frühen SSW´s. Mit Organschäden oder genetischen Syndromen etc ist hier aber sicher nicht zu rechnen. Auch ein vorz. BS hat damit jetzt nichts zu tun. Spezielle Maßnahmen sind aktuell nicht notwendig. Ein Fehlbildungsultraschall ab der 18. SSW ist stets zu empfehlen. Machen Sie sich nicht all zu viele Sorgen. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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