Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Chemische Schwangerschaft

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Frage: Chemische Schwangerschaft

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Hallo Herr Dr. Bluni, nachdem ich vor einer Woche positiv getestet wurde (hCG-Wert lag bei 556 im Blut) war ich heute bei meiner FÄ und sie hat aber absolut nichts entdecken können, außer viele Zystem am Eierstock (vor drei Wochen war es nur eine). Eine Eileiterschwangerschaft sei aber zu 95% auszuschließen, ich habe auch keinerlei Schmerzen (nur ein leichtes Drücken). Sie meinte, mein Eierstock sähe aus wie nach einer Stimulation, die hatte ich aber definitiv noch nie. Für einen Tumor wiederum sei der hCG-Wert zu gering. Dann meinte sie, es könnte evtl. eine chemische Schwangerschaft sein, das käme ganz selten vor. Nun meine Frage: Was genau ist eine chemische Schwangerschaft? Kann die einfach so vorkommen, ohne jegliche KiWu-Behandlung? Oder woher kommt bei sowas das schwangerschaftshormon? Was könnte es sonst sein, wenn innerhalb von 3 Wochen so viele Zysten wachsen? Danke und Grüße Gabana


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann. Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht. Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte. Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist. Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft. Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen. Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen. Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei. Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach. Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen. Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen. VB


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