Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Calcium und Magnesiumgehalt in Mineralwasser @ Dr

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Calcium und Magnesiumgehalt in Mineralwasser @ Dr

Mitglied inaktiv

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Hey Dr. Bluni :-) Ich bin in der 13ten Woche schwanger und hab da mal ne Frage. Konnte bei google und auch sonstwo kein wirkliches Ergebnis finden! Mein Mineralwasser (von aldi) hat einen sehr geringen Magnesium & Calciumgehalt. Ich weiß aber nun nicht genau, wie hoch der Gehalt sein muss, um ausreichend zu sein. Und ob man den mit Mineralwasser ausgleichen kann oder doch lieber auf Medikamente zurückgreifen sollte? Hab allerdings erst am 5.1.07 einen Termin bei meiner FÄ. Kann ich auch ohne es mit ihr abzustimmen ein Präparat kaufen und einnehmen oder sollte ich das lieber mit ihr abklären? Viele Fragen, ich hoffe Sie haben die passenden Antworten für mich. Vielen Dank & liebe Grüße Melanie.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Melanie, 1. Für die Schwangerschaft wird eine tägliche Zufuhr von 1200 mg Calcium empfohlen, was einer Mehrzufuhr von 50% gegenüber nicht-schwangeren Frauen entspricht. Der erhöhte Calciumbedarf ist am einfachsten über Milchprodukte zu decken. Hier wären eigentlich ein dreiviertel bis ein Liter Milch oder die entsprechende Menge an Milchprodukten sind empfehlenswert. Wenn dieses für die Frau nicht möglich ist, kann über calciumreiches Mineralwasser die Aufnahme gesteigert werden. Welches, spielt hier keine Rolle. Ebenfalls calciumreich sind Hülsenfrüchte, Gemüse wie Broccoli, Mangold oder Grünkohl und Samen wie z. B. Sesam. Zusätzliche Calciumsubstitution mit Tabletten sollte immer erst mit dem Arzt abgestimmt werden. 2. neueste ernährungswissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Magnesiumversorgung in Deutschland unzureichend ist. In einer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 1995 publizierten Studie erwies sich jede fünfte Frau zwischen 18 und 24 Jahren als Magnesium-therapiepflichtig/substitutionspflichtig. Untersuchungen bei Frauen vor der Geburt zeigten, dass die Magnesium-Serum-Konzentrationen nur in Einzelfällen im Normbereich waren. In der Schwangerschaft ist der Magnesiumbedarf erhöht, da beim Feten und der Mutter neue Gewebe aufgebaut werden. Bei den meisten Schwangeren reicht das mit der Nahrung aufgenommene Magnesium zur Deckung des Bedarfs nicht aus. Parallel zum Serummagnesiumspiegel sinkt in der Schwangerschaft auch der Magnesiumgehalt in der Gebärmuttermuskulatur. In Form von Wadenkrämpfen treten meistens in der zweiten Schwangerschaftshälfte die ersten Magnesiummangelerscheinungen auf. Als Zeichen für allgemeine muskuläre Übererregbarkeit, die auch die Gebärmuttermuskulatur erfasst, kann dies zu vorzeitigen Wehen führen. Das Risiko für eine Fehlgeburt oder einer Frühgeburt erhöht sich bei Magnesiummangel erheblich. Auch Herzrasen, Abgeschlagenheit und Übelkeit mit Erbrechen werden als Magnesiummangelsymptome gewertet. In klinischen Studien wurde die Wirksamkeit von Magnesium in der Behandlung von Wadenkrämpfen immer wieder dokumentiert. Hierbei erwies sich eine Dosierung von 15 mmol oder 300 mg pro Tag als wirksam und sicher. Sehr wichtig zu erwähnen ist, dass sich in Studien bestätigt hat, dass die Einnahme von Magnesium eine prophylaktische Wirkung hat gegenüber einer Gestose hat. Die Dosis kann meist ohne Bedenken gesteigert werden. Einzige Nebenwirkung wäre dann bei zu hoher Dosis Durchfall. Die manchmal noch vertretene Ansicht, Magnesium etwa ab der 37. SSW absetzen zu müssen, weil es vielleicht die Geburt verzögern würde, ist mittlerweile überholt. Auch, wenn wehenhemmende Maßnahmen so mit der 37. SSW abgesetzt werden sollten, kann die Frau bei entsprechenden Beschwerden (Wadenkrämpfen u.a.) das Magnesium bedenkenlos weiter einnehmen, denn in der oralen Verabreichungsform wird das Magnesium kaum geburtsreife Wehen unterdrücken. VB


Mitglied inaktiv

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Was die Einnahme von Magnesium angeht, kann ich Dir nicht viel helfen aber bei Calzium liegt der Tagesbedarf eines Erwachsenen Menschen laut Empfehlung bei ca. 1000-1200 mg/Tag. Bei Schwangeren ist der Bedarf sogar noch etwas höher. Es gibt kein Mineralwasser, das diese enge liefern kann, wenn man normale Mengen trinkt. Milch deckt den Tagesbedarf mit einem Liter (120mg/100ml), wer keine Milch mag sollte reichlich Brokkoli, Fenchel oder Sesam essen. Es gibt auch Kalziumangereicherte Ersatzprodukte wie Soja- oder Reismilch.


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für die Antworten, allerdings weiß ich nun auch nicht wirklich, ob ich mir diese beiden "Stoffe" als Tabletten verschreiben lassen soll? LG Melanie.


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