Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni ich brauche dringend Ihren Rat bzw. ich hätte gerne gewußt, wie Sie vorgehen würden. Meine letzte Mens war am 11.06., normale Zyklusdauer 25-27 Tage. Am 7. oder 8.7. hätte also meine Mens kommen sollen. Am 10.07. habe ich einen SS-Test gemacht, der ganz schwach positiv war. War dann bei meiner FÄ, sie hat Blut abgenommen wg. HCG. Die Werte: 10.07. 22 12.07. 55 heute 16.07. 88, Progesteron bei 10.8 Mein ES muß um den 27.6. gewesen sein, da ich am 28.06. zur Vorsorge war, und meine FÄ einen Eisprung gesehen hat. So, nun meinte sie heute am Telefon, als sie mir die Werte durchgab, unter 1000 HCG kann sie nichts sehen, ich habe jetzt für den 23.07. einen Termin (nächste Woche Montag). Sie vermutet evtl. eine ESS, eine drohende FG oder evtl. doch noch eine intakte SS. Mich macht es fast wahnsinnig noch 1 Woche warten zu müssen. Wissen Sie, meine erste SS verlief schon nicht wünschenswert, 7. SSW leere Fruchthöhle, dann doch noch Kind gefunden, 14. SSW Diagnose der Omphalocele, KS 38. SSW mit anschl. OP`S. Noch einmal so etwas mitmachen zu müssen halte ich nicht durch. Am liebsten hätte ich jetzt meine Mens, damit ich wüsste was los ist. Was würden Sie mir raten? Könnte evtl. doch eine intakte SS vorliegen? Kann ja aber aufgrund des Zykluses und der Werte nicht sein, oder? Wie würden Sie vorgehen, wenn ich Ihre Pat. wäre? Ich weiß, dass Sie hier keine Ferndiagnose machen können, aber ich verzweifle hier gerade. Noch eine Woche der Ungewissheit schaffe ich glaube ich nicht. Vielen lieben Dank im Voraus und entschuldigen Sie die Länge. Gruß Carmen
Liebe Carmen, die Tatsache, dass Sie einen positiven Schwangerschaftstest hatte, bedeutet, dass man nun gehalten ist, hier nochmals zu schauen und auch eine Eileiterschwangerschaft auszuschließen. Das ist genau der Grund, weshalb wir als Fachleute diese frühen Teste so lieben. Sie bringen letztlich mehr Unsicherheit für alle BEteiligten mit sich. Die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann. Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht. Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte. Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist. Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft. Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen. Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen. Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei. Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach. Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen. Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen. VB