happymommy081017
Hallo Dr. Bluni! ich möchte einfach so viele Meinungen zu dem Thema wie möglich einholen.. Ich befinde mich im Moment in der 8. ssw (8.+2) und bei mir ist gestern Borreliose fest gestellt wurde. Ich habe letzte Woche Blut abgeben müssen weil sich am Knöchel die Haut verfärbt hat und mein Hausarzt den Verdacht auf Zeckenbiss hatte. Leider hat sich der Verdacht bestätigt. Jetzt muss ich seit gestern 3mal täglich Amoxicillin nehmen. Mein Mann und ich haben jetzt einfach Angst, dass unser Hausarzt und Frauenarzt das nur runterspielen um mich nicht zusätzlich zu beunruhigen.. Deswegen wende ich mich an Sie. Wie schätzen Sie die Situation ein? Wie stark ist das Risiko, dass der Fötus Missbildungen hat, da ich bereits in der Frühschwangerschaft Antibiotika nehme? Oder von der Borreliose? Ich würde mich sehr über Antwort freuen! Freundliche Grüße, Katja
Liebe Katja, 1. die es ist natürlich schon sehr wichtig, mit einem kompetenten Labor - und hier sollte dann gegebenenfalls einer Zweitbeurteilung vorgenommen werden - abzustimmen, ob wirklich eine frische Infektion vorliegt. 2. dieses kann in der Schwangerschaft vorkommen. 3. meines Wissens liegen aus der internationalen Literatur keine Zahlen zu Übertragungshäufigkeit auf den Feten vor, wenn solche Fälle auch im gesamten Verlauf einer Schwangerschaft beschrieben wurden. Es handelt sich hierbei jedoch überwiegend Unfallbericht und Einzelfälle und in insgesamt drei großen Studien dazu konnte kein kausaler Zusammenhang zwischen bestimmten Beeinträchtigungen der Kinder und der Borreliose hergestellt werden Bezüglich der adäquaten Therapie bei einer derartigen Infektion in der Schwangerschaft gibt es meines Wissens keine guten kontrollierten Studien. Hier empfehle ich Ihnen, dass sie sich dazu dann gegebenenfalls auch an das Nationale Referenzzentrum (NRZ) für Borrelien am Bayerischen Landesamt für Gesundheit wenden. Denn dort verfügt man sicher über die größte Kompetenz in diesen Fragen und wird Ihr Anliegen noch viel besser beantworten können. Kontaktadresse Nationales Referenzzentrum für Borrelien NRZ für Borrelien am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Veterinärstr. 2 85764 Oberschleißheim Telefon: 0 91 31.68 08-58 70 oder -58 14 Telefax: 0 91 31.68 08-58 65 E-Mail: volker.fingerle@lgl.bayern.de andreas.sing@lgl.bayern.de Homepage: http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/borreliose/nrz_borrelien.htm Liebe Grüße VB Quellen Bakhvalova VN, Potapova OF, Panov VV, Morozova OV. Virus Res. 2009 Mar; 140 (1-2): 172-8. Elliott DJ, Eppes SC, Klein JD. Teratology. 2001 Nov;64(5):276-81; Kaiser R. Int J Med Microbiol 2002; 291 (Suppl. 33):58-61; Kaiser R., Dtsch. Ärzteblatt 2004; 101 (33): C 1822-C 1826; Maraspin V, Strle F. Curr Probl Dermatol. 2009;37:183-90; Nadal D et al.: Infants born to mothers with antibodies against Borrelia burgdorferi at delivery. Eur J Pediatr (1989) 148 Strobino BA et al.: Lyme disease and pregnancy outcome: a prospective study of two thousand prenatal patients. Am J Obstet Gynecol 169 (1993) 367–374. Stanek G, Strle F. Lancet. 2003 Nov 15;362(9396):1639-47; Walsh CA et al. Obst Genecol Surv 2007;61 (1): 41-50; Williams CL et al. Paediatr Perinat EpidemioI 1995;9:320-330;
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