Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Blutungen/Ektopie/Frühgeburt

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Frage: Blutungen/Ektopie/Frühgeburt

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Guten Tag, Herr Doktor, ich habe heute folgende Frage an Sie: Ich habe vor knapp einem Jahr in der 28.SSW entbunden. Der Frühgeburt vorausgegangen waren ca. 4 Wochen, in denen ich anfangs schwache und wöchentlich ein bis zwei Mal auftretende - am Ende täglich auftretende starke Blutungen und Frühwehen hatte, die teils mit oralen Wehenhemmern teils dann stationär mit Infusionen behandelt worden sind. Die beiden heftigsten und zu den dann folgenden ständigen Blutungen abgrenzbaren Blutungsvorfälle hat meine behandelnde Ärztin damals mit der tiefliegenden Vorderwandplazenta in Zusammenhang gebracht - man konnte da auch auf dem Ultraschall sehen, dass es jeweils eine Läsur an der Plazenta gab. Die Blutungen während der letzten Woche vor der Geburt meiner Tochter (mit der wegen des wochenlang unveränderten Cervix-Befundes bei 2,3cm eigentlich keiner gerechnet hat) hatte meine Ärztin auf eine sehr ausgedehnte Ektopie zurückgeführt, die auch jetzt nach der Schwangerschaft bei Untersuchungen wohl deutlich sichtbar ist, aber keine Probleme mehr macht. Meine Frauenärztin hatte mir damals gesagt, dass man die Ektopie lasern lassen kann. - Kann ich mit einem solchen Eingriff jetzt erneuten starken Blutungen wegen der Ektopie während einer eventuellen nächsten Schwangerschaft und einer Frühgeburt vorbeugen? Eigentlich heisst es ja immer, dass Blutungen aufgrund einer Ektopie harmlos seien, aber die Blutungen in meinem Fall waren weit über Regelblutungsstärke und für mich wirklich bedrohlich. Ist es in meinem Fall aus Ihrer Sicht vorprogrammiert, dass ich wieder eine Frühgeburt haben werde, sollte ich ein zweites Mal schwanger werden? Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Frauke


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Frauke, 1. eine Ektopie ist eine physiologische Erscheinung der jungen Frau, die zwar lästig sein kann, wenn verstärkt Ausfluss auftritt oder es bei Berührung (Verkehr/Untersuchung) zu Blutungen kommt, aber es besteht hier meist kein Handlungsbedarf. Therapeutisch käme meist nur eine sehr flache Konisation (Entfernen eines Kegels vom Muttermund) in Frage. Aber, bei einer Vorgeschichte mit Frühgeburt und weiterem Kinderwunsch, wird man von dieser Maßnahme sicher absehen. Inwiefern das Lasern einen Erfolg verspricht, ist eher zweifelhaft, wenn auch nicht ausgeschlossen. Das Risiko der Wiederholung geht hier auch nicht von einr Ektopie aus, sondern von anderen Faktoren: die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. VB


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