Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, hatte ja letzte Woche schon gefragt, ob ich mir nach einem positiven Schwangerschaftstest mit dem ersten Arztbesuch Zeit lassen kann. Samstag bin ich mit starkem Juckreiz und Ausfluss aufgewacht. Und war ein wenig in Sorge, bin dann zum Arzt und habe einen Abstrcih machen lassen. Der Arzt sagte, ungewöhnlich viel Ausfluss und er könne einen Pilz entdecken, eventuell auch Bakterien, da war er sich nicht sicher. Ist es so schwierig, Bakterien unter dem Miskroskop zu erkennen? Der Ausfluss ist weiß, ähnlich wie Quark. Habe Kadefungin gegen den Pilz bekommen und soll Montag nochmal zum Frauenarzt. Hatte ganz vergessen zu fragen, heute Abend nehme ich ja ein Vaginalzäpfchen, kann dann der Arzt morgen wirklich untersuchen (wegen der Reste des Zäpfchens), nicht dass er eventuelle vorhandene Bakterien nicht sieht. Oder soll ich einen Tag mit dem Zäpchen pausieren? Danke. Viele Grüße Katrin
Hallo Katrin, 1. ein Scheidenpilz stellt während der Schwangerschaft kein Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Liegt eine solche Pilzinfektion in der Schwangerschaft vor, können die zur Verfügung stehenden, antimykotischen Maßnahmen ergriffen werden. In der Schwangerschaft wird die Pilzinfektion allerdings immer behandelt, selbst bei Beschwerdefreiheit der Frau. Für den Wirkstoff Nystatin liegen die besten Erkenntnisse vor; aber auch der Wirkstoff Clotrimazol kann eingesetzt werden. Wenn auch bei Clotrimazol ein entsprechender Vermerk im Beipackzettel vorhanden ist, gibt es bisher keine dokumentierten Schäden bei Kindern nach Anwendung von Clotrimazol. Bei vorsichtiger Handhabung dürfen hier auch Vaginaltabletten eingesetzt werden. Dieses ist für eine optimale Therapie häufig auch unerlässlich. 2. eventuelle Bakterien lassen sich meist im Mikroskop nachweisen, aber sie stellen in den ersten 2-3 Monaten keine größere Gefährdung der Schwangerschaft dar. VB