Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Biometrie 27.ssw

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Biometrie 27.ssw

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Hallo Dr. Bluni, mein FA hat mich (heute 26+5) zu einem Spezialisten für US übwerwiesen, da mein erstes Kind eine "Mangelgeburt" durch Plazentainsuffiziens war. Soweit war auch alles in Ordnung. Vitaler Einling, Doppler o.B. Fruchtwasser normal, Plazenta unauffällig. BPD 69,3 mm FOD 88,4 mm KU 261,2 AU 230,1 AQ 71,9 mm Fem 46,2 mm SSW aus BPD 26+4 SSW aus AU 28+5 SSW aus Fem 25+3 Gewichtsberechnung nach Shepard 1090 g. Biometrie (AAP) auffällig; AU, Femur kontrollbedürftig Können Sie mir etwas dazu sagen??? Der etwas kurze Femurwert liegt wohl daran, das ich mit 160 cm klein bin und mein Mann mit 169 cm auch nicht viel größer. Das sagte der Arzt auch - aber was bedeutet AAP auffällig und AU kontrollbedürftig??? Muss ich mir Sorgen machen, das mein Kind komisch wächst und was nicht stimmt??? Habe Kontrolle in 6 Wochen.... Vielen Dank. VG Bianca


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Liebe Bianca, 1. wenn Sie einmal mal auf die Seite http://www.rund-ums-baby.de/40_wochen/bilder_und_daten.htm gehen, finden Sie Bilder und Daten zum Verlauf der Schwangerschaft. Dort sind die jeweiligen Mittelwerte der wichtigsten Ultraschallmaße zu finden. Dabei kann es natürlich immer mal Abweichungen nach oben oder unten geben. Kleinere Abweichungen von etwa einer Woche sind häufig harmlos und nicht beanstandenswert Allerdings empfiehlt es sich, bei solchen Abweichungen zunächst die untersuchende Frauenärztin oder Frauenarzt zu fragen, da nur sie / er zum individuellen Verlauf und zur individuellen Interpretation der Ultraschallwerte eine Auskunft geben kann. Eine Interpretation vorgegebener Werte, ohne, dass man den Gesamtzusammenhang und den Ultraschallbefund kennt, kann ein Außenstehender allerdings nicht vornehmen. Dieses sollte und kann auch nur der durchführende Arzt. Dieses allein schon deshalb, um Missinterpretationen, die sich hier ergeben können, zu vermeiden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. 2. Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, dass er nicht mehr in der Lage ist, das Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand). Gehäuft finden wir diese bei Mehrlingsschwangerschaften, Präeklampsie („Gestose“) oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes. Ein zahlenmäßiges Risiko können wir nicht benennen, was die Wiederholungswahrscheinlichkeit angeht, aber in jedem Fall sind rechtzeitige Doppler-Kontrollen durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik sinnvoll und wenn sich Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben, wird das Kontrollintervall entsprechend eng gesteckt werden müssen. VB


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