Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Bakt. Infektion

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Bakt. Infektion

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, ich habe immer Angst, dass ich eine bakterielle Scheideninfektion haben könnte, und es gar nicht merke. Schliesslich wird ja nur alle 4 Wochen untersucht. Was, wenn inzwischen eine Infektion unbemerkt bleibt? Könnten Sie mir bitte erklären auf welche Symptome ich achten muss? Wie macht sich eine solche Infektion bemerkbar, wenn nicht durch Juckreiz wie bei einer Pilz-Infektion? Ich bin in der 19. SSW. Danke! Gruss, Elke


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Elke, 1.dieses beschreibt sehr schön die Vorstellungen von recht vielen Schwangeren - nicht nur hier im Forum - die meinen, sie müssten sich mit Bekanntwerden der Schwangerschaft komplett von der Aussenwelt abkapseln und dann nur noch zur Geburt des Kindes rufen lassen, da ja da draussen eine Menge potentieller Gefahren vorhanden ist. Hier ist dann sicher das belehrende Gespräch durch den Frauenarzt/ärztin über solch überzogene Angstvorstellungen am ratsamsten, als sich über eventuelle Infektionen oder sonstige Dinge zu ängstigen, von denen man nicht weiss, ob sie so je eintreten werden. 2.eine bakterielle Besiedlung der Vagina in der Schwangerschaft bakterielle Vaginose steht im Verdacht, insbesondere nach Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels, für Fehlgeburten, vorzeitige Wehen, vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburtlichkeit verantwortlich zu sein. Eine solche Besiedlung kann neben der Beurteilung des Scheidensekretes im Mikroskop durch Anfärbung beim behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und mit einer ph-Wert-Bestimmung ausgeschlossen werden. Neben Teststreifen gibt es mittlerweile im Handel auch Handschuhe zu kaufen, mit denen die Frau eine ph-Wert-Bestimmung eigenständig durchführen kann Aus dieser Erkenntnis heraus resultiert die Empfehlung, insbesondere bei Frauen mit einem Risiko, in der Schwangerschaft den ph-Wert regelmäßig zu kontrollieren, bzw. rechtzeitig eine so genannte bakterielle Vaginose auszuschließen und ggf. zu therapieren. der pH liegt normalerweise so bei 3,8-4,0. Ist er hier nach oben hin verändert, so ist das zunächst mal Ausdruck einer gestörten Scheidenflora, was entweder auf einen Mangel an Milchsäurebakterien zurückzuführen ist - deshalb die Emfpfehlung der Einnahme eines Joghurts - oder es kann Ausdruck eine bakteriellen Infektion sein. Dieses lässt sich aber im Mikroskop schon recht schnell beurteilen. Und nur wenn hier bestimmte Keime vorhanden sind, dann natürlich behandelt werden, kann hier ein Risiko für vorzeitige Wehen und Frühgeburtlichkeit gegeben sein. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass dieses nur eine Ursache neben diversen anderen zum Teil noch unbekannten Faktoren ist, die man für die Problematik der Frühgeburtlichkeit verantwortlich machen kann. Die bakterielle Besiedlung ist somit alleine sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und das Problem ist viel komplexer. Dieses hat Herr Prof. Petersen einer der großen Experten auf dem Gebiet der gynäkologischen Infektionen von der Universitätsfrauenklinik Freiburg in einem Kommentar des Deutschen Ärzteblattes zu einem Artikel von Dorothee Hahne in Heft 12/2001: mit dem Titel "Frühgeburt durch pH-Selbstkontrolle" geschrieben. Dieses kann nachgelesen werden unter www.aerzteblatt.de. Insofern sollte jede Schwangere mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über die für sie individuell sinnvollste Diagnostik und die Risiken für oben genannte Probleme sprechen. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo Elke, ich kann dir nur raten genau auf die Zeichen deines Körpers zu achten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass schon die geringste Veränderung des Ausflusses etwas bedeuten kann. Achte darauf, ob dieser mehr wird, die Farbe verändert oder riecht. Solltest du so etwas feststellen, würde ich dir raten, dies mit deinem FA abzuklären. Es muß nicht immer etwas schlimmes bedeuten, aber du wirst dich dann sicherer fühlen. Dr. Bluni wird dir sicher noch besser erklären können, worauf man achten muss. Oben genanntes war nur meine Erfahrung (Geburt war dann 24/1 SSW). Mach dich aber bitte nicht zu dolle verrückt. Bleib ruhig und achte auf dich. Gruß


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