Mitglied inaktiv
guten abend dr. bluni diese frage ist mir nun tatsächlich einwenig peinlich.... ich habe meine mittlerweile 16 monate alte tochter damals spontan entbunden, alles ging gut, keine risse bzw. nur ein paar schürfungen. ich habe dann nach der geburt zwar keinen rückbildungskurs besucht, dafür war ich aber im beckenbodentraining. beckenbodentraining habe ich übrigens schon vor der ss immer gemacht, fand mein partner auch beim gv immer ganz toll. nun ist es so, dass mir, seit ich geboren habe, der tampons immer tiefer rutscht, ja beinahe fast rausrutscht und das ist ziemlich unangenehm. ich muss ihn dann immer wieder an den "richtigen platz" führen, sonst tut es auch weh oder er rutscht fast raus. mein mann sagt auch, dass ich mich noch immer einwenig weiter anfühle als vor der geburt und dass er mein beckenbodentraining während des gv's auch nicht mehr so gut spührt. wird das wieder oder bleibt das jetzt so? wie sieht es aus, falls ich nochmal ein kind gebären werde? wird dass dann noch weiter? des weitern habe ich auch festgestellt, dass doch beckenbodentraining meine blase nicht gut hält. wenn sie voll ist und ich z.b. husten muss, geht ein tropfen urin in den slip. auch beim seilspringen habe ich probleme. wenn die blase nicht vollkommen leer ist, gehen mir jedesmal beim aufspringen ein paar tropfen urin ab. kann man da noch etwas machen oder ist es 16 monate nach der geburt schon zu spät? danke für ihre antwort lg veralynn
liebe Vera, 1.was die fraglich weitere Scheide und die Frage nach einer Senkung der Gebärmutter/Harnblase (was das Tampon nach unten drücken kann) im Gefolge der Geburt angeht, ist es hier zunächst mal die fachärztliche Untersuchung in der Lage, zu beurteilen, ob hier bestimmte anatomische Veränderungen verantwortlich sind. Denkbar sind nach der Entbindung entsprechende antomische Veränderungen, die zu diesen Problemen, inklusive Harnabgang, führen können. Dass es hier andere Gründe gibt, scheint zumindest ungewiss. Ob hier vielleicht durch ein gewisses TRaining der Beckenbodenmuskulatur und einer daraus veränderten Situation des Beckenbodens eine Besserung eintritt, ist zwar nicht sicher, aber zumindest diskussionswürdig. Deshalb sollte die Frau sich hier vertrauensvoll mit ihrem Frauenarzt oder Frauenärztin kurzschließen 2.Herr Professor Petri aus Schwerin, der sich schwerpunktmäßig mit diesem Thema befasst, hat hierzu mal zitiert: "Sie können so viele Kinder bekommen, wie Sie wollen, nur möglichst nie das erste" (Schraffordt 1997). Eine Vielzahl von Symptomen im Bereich des Kontinenzmechanismus ist durch physiologische, morphologische und funktionelle Veränderungen schon während der Schwangerschaft zu verzeichnen. 80% aller Frauen klagen im letzten Schwangerschaftsdrittel über häufiges Wasserlassen, insbesondere die Erstschwangeren. Hier spielt der Druck des kindlichen Köpfchens bei gleichzeitig verminderter Blasenkapazität im letzten Schwangerschaftsdrittel eine große Rolle. Etwa 85% der Frauen geben an, bei einem bestimmten Füllungsvolumen der Blase dem Druck nicht mehr standhalten zu können (sog. Stressinkontinenz). Diese wird häufig jedoch nicht als schwerwiegend empfunden. In der Literatur finden sich in 2,3-17% der Fälle Frauen, bei denen diese Stressinkontinenz auch nach der Geburt anhält. Allerdings finden sich diese Veränderungen bei Frauen nach Kaiserschnitt seltener. Also Ursache nimmt man hier das "Trauma" der Geburt auf das Becken und die dabei entstandene Schädigung der Muskulatur und der Innervation der Blase an. Neben Verletzungen der Muskulatur durch Scheidenrisse oder ausgedehnte Dammschnitte ist die auch nur teilweise Verletzung von Nerven entweder durch Überdehnung mit die wesentlichen Ursache für den Beckenbodenschaden. Eine in ihrer Wirkung nachweisbare Prophylaxe besteht nicht. Die Zangengeburt zeigt sich jedoch als äußerst ungünstig, was die Anbahnung derartiger Probleme angeht. Bei besonders großen Kindern und protrahiertem Geburtsverlauf sollte man eventuell die Kaiserschnittindikation großzügiger stellen (wobei das eine Grundsatzfrage ist). Ganz klar bietet die Episiotomie=der Dammschnitt keinen Schutz, der Dammschnitt kommt als Prophylaxe von neuromuskulären Schäden viel zu spät. Ganz wichtig ist die Wochenbett- und Rückbildungsgymnastik. Da man eine Indikation zu einer operativen Maßnahme aber sicher nur sehr streng stellen würde, sollte man mit der Patientin bei einer Inkontinenz oder Beschwerden, wie den genannten, zunächst abklären bzw. eruieren, was es überhaupt vorliegt und ob man dieses objektivieren kann. Im Falle einer Inkontinenz (unkontrollierter Abgang von Urin) wäre zu fragen, ob dieses stressbedingt ist( = bedingt durch eine Drucksteigerung im Bauchraum beim Lachen, Niesen, Husten, Sport, wobei der Verschlussdruck der Harnröhre dem gesteigerten druck im Bauchraum nicht standhalten kann), bedingt durch ein Problem bei der Signalübertragung in den neurologischen Strukturen zur Harnblase, und ob Entzündungen ausgeschlossen werden. Hierzu kann man u. a. auch entsprechende Untersuchungen und Messungen durchführen. Aber: hilfreich in der laufenden Schwangerschaft ist die Beckenbodengymnastik und nach der Geburt des Kindes natürlich deren Fortsetzung und die begleitende Rückbildungsgymnastik. Wichtig wäre, dass man nach der Schwangerschaft frühzeitig nach einer Senkung schaut, die Frau auch dann zur Beckenbodengymnastik animiert und rechtzeitig entscheidet, ob man z.B. mit einem Würfelpessar dem entgegenwirken kann. Eine operative Behandlung würde man sicher sehr streng indizieren. Darüber hinaus können spezielle Vaginaltampons helfen, (z.B. Vagi-Dry) den Beckenboden zu trainieren. Auch kann uns sollte man ggf. über die Möglichkeit sprechen, dass die Frau mittels eines elektronisch gesteuerten Gerätes, ihre Beckenbodenmuskulatur und den Verschlussmechanismus trainieren kann, um hier zu einer Verbesserung zu führen. Diese Methode ist bei derartigen Problemen relativ viel versprechend. Ein solches Gerät kann auf Rezept verordnet werden und die Frau wird hier im Umgang von einer entsprechenden Fachkraft geschult. VB
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