Mitglied inaktiv
Hallo, ich brauche dringend einen Rat. Ich bin in der 7.SSW und nehme seit 4Jahren Trevilor und Seroquel. Nach Rücksprache mit meiner Therapeutin soll ich diese Medikamente sofort absetzen. Ich weiß aber das Plötzliches Absetzten eine verschlechterung des Gesundheitszustandes hervorruft. Auch auf Bitte, das wir die Medikamente langsam ausschleichen, geht die Ärztin nicht ein. Was soll ich nun tun? Ist das plötzliche Absetzen nicht eine echte Gefahr für das Kind? Danke
hallo, sicher kann hier seitens der Therapeutin eine Alternative geboten werden und es ist ja nicht so, dass es diese nicht gäbe. Bei Vorliegen von Depressionen ist es in jedem Fall ratsam mit dem behandelnden Therapeuten/Therapeutin zu sprechen, denn eine behandlungsbedürftigen Depression sollte während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Zur medikamentösen Behandlung der Depression in der Schwangerschaft kann man folgendes ausführen: Es können eine Reihe von Substanzen eingesetzt werden. Jedoch sollte die medikamentöse Behandlung zeitlich begrenzt werden, um teratogene und toxische Effekte zu vermeiden. Wenn möglich, sollten aber Antidepressiva in der Schwangerschaft und besonders im ersten Trimenon, also während der Organentwicklung, nur bei schweren Erkrankungen verordnet werden. Besonders empfehlenswert sind die nebenwirkungsärmeren Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Citalopram, Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin). Die sogenannten MAO-Hemmer sind nach wie vor kontraindiziert. Was Neuroleptika anbelangt, so dürfen Butyrophenone während der Schwangerschaft verabreicht werden, ebenso sind Phenothiazine kaum teratogen. Bei Benzodiazepinen besteht eine relative Kontraindikation. Schlafmittel und Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ sollten während des ersten Trimenons gemieden werden und sollten zwei bis drei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin nicht mehr verabreicht werden. Generell sind in der Schwangerschaft nur bewährte und gut untersuchte Substanzen zur Behandlung der Depression zu empfehlen. Dieses sollte dann mit dem behandelnden Arzt vor Ort besprochen werden. VB