Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

36.SSW Vaginalabstrich: Strep B + Gardnerella

Frage: 36.SSW Vaginalabstrich: Strep B + Gardnerella

Mitglied inaktiv

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Ich bin seit heute in der 36. SSW. Seit wochen bin ich bei meinem gynäkologen in behandlung. habe ihn auf vermerten ausfluss - gelb/grün aufmerksam gemacht. habe insges. 3x Vagihex tab selbst kaufen müssen(a 15 Euro). ausfluss war nach den 3 behandl. immer noch gelb/grün verstärkt. gynoflor auch schon 3x benutzt. meiner hausärztin war das zu unsicher-sie hat sich für einen abstrich entschieden-Ergebnis: Strep B + Gardnerella-Nachweis!!! Mein Gynäkologe habe ich das mitgeteilt-hat nicht nett reagiert, strep B würden häufig vorkommen, jetzt nicht behandeln, keime würden trotzdem immer wieder kommen. habe ihn auf risiko unter der geburt für mich + kind hingewiesen- erst daraufhin hat er gesagt, wenn 2 wochen vor Entbindung abstrich noch positiv-dann wird im kreißsaal bescheid gesagt, werde dann unter der geburt antibiotikum bekommen. bin jetzt so unsicher-mache mir sorgen, da ich wieder verstärkt brennen + juckreiz,ausfluss habe. Risiko fürs kind macht mir solche angst. kann ich mich auch für kaiserschnitt entscheiden-da medizinisch indiziert??? weiß nicht weiter,weil mein Gyn. den abstrich ja nicht gemacht hätte! wäre nie dahintergekommen - wie wäre alles dann wohl ausgegangen. Hoffe auf baldige antwort Linda


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Linda, 1. Vagi-Hex ist ein Mittel zur lokalen Desinfektion, nicht zur gezielten Behandlung einer bestimmten Bakteriengruppe. Eine gezielte Behandlung von Keimen und Prophylaxe ist sicher immer vorzuziehen. In der SChwangerschaft sollte der Wirkstoff möglichst nicht angewandt werden. 2. bei Vorliegen von Gardnerella kann auch in der Schwangerschaft eine Therapie durchgeführt werden. Bei den Streptokokken der Gruppe B hat Ihr Frauenarzt schon REcht. Im Übrigen stellen diese Keime keine Indikation für einen Kaiserschnitt dar! 3. die ß-hämolysierenden Streptokken der Gruppe B finden sich bei etwa 10-20% aller Schwangeren und sie können bei den Neugeborenen zu bedrohlichen Infektionen führen. Diese Streptokokken sollten, wenn man sie nachweist, antibiotisch behandelt werden. Die Leitlinien sehen bei fehlendem Risiko (vorzeitige Wehen, vorzeitiger Blasensprung, belastete Vorgeschichte) aber erst eine antibiotische Behandlung unter der Geburt vor, um das Risiko schweren Lungenentzündung beim Neugeborenen zu reduzieren. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, hier vorher die Entbindungsklinik zu informieren. Nach einer persönlichen Information von Herrn Prof. Dr. Petersen besteht während der Schwangerschaft nach erfolgter antibiotischer Therapie, aber dennoch persistierender Streptokokken und Beschwerdefreiheit der Patientin keine Notwendigkeit zu einer Dauertherapie. Besprechen Sie dieses bitte mit Frauenärztin/Frauenarzt und der Entbindungsklinik vor Ort. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo, bin zwar nicht der Doc, wollte Dich aber trotzdem beruhigen: Vaginalkeime sind in der Schwangerschaft ja vor allem deshalb gefährlich, weil sie die Fruchtblase zersetzen und zum vorzeitigen Blasensprung führen können. Diese Gefahr ist aber zu Deinem SS-Zeitpunkt ja nicht mehr wirklich gegeben, bist ja eh fast soweit. Die von Dir genannten Keime sind recht häufig. Meist kriegt man sie von seinem Männe, denn viele Männer haben sie im Sperma. Ich weiß das, weil wir fürs zweite Kind in einer Kiwu-Praxis waren, wo auch mein Mann untersucht wurde. Er hatte vier bis fünf verschiedene Keime im Sperma, was aber als relativ häufiger und unspektakulärer Befund gilt - das ist nicht einmal behandlungsbedürftig. Natürlich steckt der Mann die Partnerin damit dann auch an, wenn man das überhaupt so ausdrücken sollte. Ich habe trotz dieser "Keimbelastung" zwei völlig fitte Kinder bekommen. Eine Indikation für einen Kaiserschnitt ist das auch nicht. Eine vorbeugende Antibiose unter der Geburt reicht wohl tatsächlich aus, genau wie Dein Gyn es sagt. Grüßle, Mimi


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