Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

2.Schwangerschaft so anders!

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: 2.Schwangerschaft so anders!

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Lieber Dr. Bluni, habe im August 2006 eine gesunder Tochter bekommen u. bin z.Zt. in der 10.Woche schwanger. Die 1. Schwangerschaft war wunderschön, komplikationslos und beschwerdefrei. Diese ist genau das Gegenteil. Mir ist total schlecht, habe miese Laune u. irgendwie kann ich mich dieses Mal nicht richtig auf das Baby freuen! Warum rebelliert mein Körper dieses Mal so vehemment`? Warum sind Schwangerschaften so verschieden? Danke u. ganz liebe Grüsse Sonya35


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Sonya, 1. den genauen Grund kennen wir hier nicht, aber es ist halt typisch, dass die Verläufe bei jeder Schwangerschaft individuell unterschiedlich sein können. 2. auch, wenn man(n) es kaum glauben mag, die Facetten der Veränderungen der Frau in der Schwangerschaft und im Wochenbett, können sehr vielgestaltig sein und sogar soweit reichen, dass man überzeugt ist, dass es ein grundsätzliches Problem vorliegt, was es aber meist nicht ist. Ganz wichtig ist der offene Austausch über die Gefühle, das Gespräch mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin, aber auch die Bereitschaft des Partners, sich dessen anzunehmen. Diese emotionalen Veränderungen führen in manchen Fällen auch zu einer gesteigerten Nervosität, einer geringeren Frustrationstoleranz, möglichen Überreaktionen den Kindern oder dem Partner gegenüber, wie auch depressiven Verstimmungen. Mit der Mutterrolle geht nun doch eine erhebliche Veränderung einher, die auch den Umgang mit solchen alltäglichen Stresssituationen nicht selten - zumindest temporär - verändert. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass man hier auch entsprechend reagieren sollte. Erfahrungsgemäß legt sich dieses Problem nach der Entbindung oder auch nach dem Wochenbett. Der Tipp ist hier, sich dessen erst mal bewusst zu werden, darüber zu sprechen und dann den Tagesablauf vielleicht umzugestalten, zu versuchen, in bestimmten Situationen anders zu reagieren. Dazu bedarf es manchmal eines richtigen Kampfes mit sich selbst. Autogenes Training kann dabei helfen, solche Situationen besser zu meistern. VB


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