kleiner_Keks
Hallo, meine 32 Monate alte Tochter war eigentlich schon fast komplett trocken. In der KiTa und zu Hause lief alles ganz entspannt. Sie meldete sich, wenn sie auf Toilette musste und wollte auch beim schlafen keine Windel mehr tragen, was sogar von Anfang an problemlos funktionierte! Wir haben das Töpfchen schnell verbannt bzw. durch einen Family-Sitz ersetzt, weil unsere Tochter zu groß für das Töpfchen war und sie einfach auf unsere Toilette gehen wollte. Um besser ran zu kommen steht vor der Toilette ihr heiß-geliebter Hocker. Nachdem der Satz fiel: "Mama ich bin schon groß ich brauche keine Windel mehr", haben wir angefangen mit dem Töpfchen bzw. Toilette. Sie war soweit, dass sie sogar allein gehen wollte -und auch durfte-, uns nur noch gerufen hat, wenn sie fertig war. Bis auf ein paar Maleure hat alles wunderbar geklappt. In der KiTa hatte sie draußen im Garten nur noch "zur Sicherheit" eine Windel an. Dann war sie mit meinem Mann eine Woche zu Hause, in der auch alles lief wie sonst. Seitdem ist es aber als ob die Uhren auf null gedreht wurden. Sie sagt nicht mehr Bescheid und macht wieder nur in die Windel, hat mich einmal sogar beim Wickeln angepinkelt (was sie zuletzt als Säugling gemacht hatte). Wir wissen nicht, wie wir jetzt richtig reagieren sollen. Wir haben sie jetzt einfach einen Monat seitdem sie nicht mehr Bescheid gesagt hat mit dem Thema in Ruhe gelassen, aber es interessiert sie einfach nicht mehr und ganz ehrlich gesagt sind mein Mann und ich schon ein wenig enttäuscht. Wir lassen es sie zwar nicht spüren aber auf Fragen, wieso sie nicht mehr auf Toilette gehen möchte ignoriert sie uns bzw. grinst uns nur an. Heute habe ich nach Rücksprache mit ihr die Windel Weg gelassen, sie hat dann aber sogar in ihr Hösschen ein "großes Geschäft" gemacht (was sie vorher noch nie gemacht hatte), und das obwohl sie 5 Minuten zuvor auf Toilette saß. Haben wir etwas falsch gemacht? Sollen wir sie einfach weiter in Ruhe lassen mit dem Thema? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen Gruß
Manuela Thomä
Hallo kleiner Keks, Sie und Ihr Mann haben alles richtig gemacht – das ist super!!!! :-) Berechtigter Weise sind sie nun enttäuscht, nachdem fast alles in „trockenen Tüchern“ war, doch Sie schreiben nicht, wie lange Ihre Kleine schon Trocken war. Bei der Kontinenzentwicklung handelt es sich um einen sehr komplexen und komplizierten Reifungsprozess zwischen Gehirn und Blase/Darm. Dabei muss das Gehirn lernen, wie es die Signale von Blase und Darm einzusortieren hat und dafür benötigt es sehr viel Aufmerksamkeit. Per Definition ist Ihr Kind erst trocken, wenn es 6 Monate im Stück „Staubtrocken“ war; erst nach dieser Zeit, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind Kontinent ist. Bis es soweit ist, kann es immer mal wieder passieren, dass der schlaue Kinderkopf eine Auszeit bzw. eine Pause vom vielen Aufpassen braucht – das ist normal, denn schließlich gibt es noch ganz viele andere Dinge, die er entdecken möchte und die er lernen muss. Sie haben alles richtig gemacht und es ist auch richtig, hier jetzt nicht großartig zu reagieren. Ob Sie und Ihr Mann es wollen oder auch nicht, Ihre Kleine spürt natürlich die Enttäuschung und wenn Sie sie nach dem WARUM fragen kann sie nicht mehr tun als grinsen, denn sie ist selber ratlos und weiß nicht, weshalb sie es nicht mehr hinbekommt – auch sie ist enttäuscht! Lassen Sie Ruhe einkehren; versorgen Sie Ihre Tochter am besten mit Windel-Pants, die sie wie eine Unterhose selber an- und ausziehen kann und wenn sie soweit ist, wird sie wieder Chefin über ihre Blase und ihren Darm. Im Moment ist sie einfach überfordert und braucht Entlastung durch ihre Eltern. Wie gesagt, Sie drei haben alles richtig gemacht – hier geht es um die individuelle Reifung Ihres Mädchens und die folgt ihrem eigenen Rhythmus. Mit lieben Grüßen Manuela Thomä
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