Frage im Expertenforum Sauber werden an Manuela Thomä:

Mein Sohn 4,5 Jahre alt braucht noch eine Windel

Manuela Thomä

 Manuela Thomä
Kinderkrankenschwester
Frage: Mein Sohn 4,5 Jahre alt braucht noch eine Windel

mamilein13

Hallo! Ich versuche unseren Fall so gut es geht geordnet wiederzugeben. Das ist aber schwierig, weil so viele Faktoren mit hineinspielen die wichtig sein könnten…ich hoffe es bleibt verständlich. Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt. Im Moment trägt er nach eigenem Willen 24 h am Tag eine Windel. (Für mich ist das vollkommen OK und ich möchte ihm die Zeit geben, die er braucht aber Kindergarten und andere Eltern drängeln.) Nachts bräuchte er die Windel nicht mehr unbedingt, da sie morgends fast immer trocken ist oder noch warm vom gerade reinmachen. Wir haben 2 mal ca vor einem Jahr und vor einem halben für 2 - 3 Tage versucht ohne Windel auszukommen natürlich in Absprache mit dem Sohnemann aber das Pippi lief einfach munter drauf los und der Junior sagt er spürt gar nicht wenn es raus will. Daher haben wir die Windel dann wieder angezogen. Im Garten hat er im Sommer Baumanpinkeln geübt und fand das lustig. Wenn er Groß muß merkt er das, traut sich aber nicht auf Toilette, weil er seit ca 1,5 Jahren mit immer wieder auftretender Verstopfung kämpft und das dann ohnehin öfter schwer geht. Das haben wir aber inzwischen mit ab und zu Movicol geben ganz gut im Griff. Vor ca. ½ Jahr war die Verstopfung schon mal ganz weg für 3 Monate bis im Kindergarten wieder Druck mit der Windel gemacht wurde indem er zu einem Ausflug wegen Windel nicht mitdurfte, was ihn sehr getroffen hat (Er versuchte an diesem Tag verzweifelt alleine auf Toilette zu gehen und trocken zu bleiben-wieder ohne Erfolg). Darüber habe ich mich dort auch beschwert und gesagt sie sollen ihn mit dem Thema in Ruhe lassen. Ich dachte das wäre auch so aber ich habe das Gefühl, daß Hänseleien von den Kindern zur Windel eher ignoriert oder gefördert wurden als meinem Sohn geholfen nach dem was er erzählt. Vor ca 2 Wochen wurde mir mitgeteilt, daß er sich entschieden habe im Kindergarten ohne Windel zu sein und sich auf Toilette schicken zu lassen. (Ich denke ihm wurde aber am gleichen Tag gesagt, daß er sonst nicht mit zum Ausflugstag dürfe) An wenigen Tagen blieb die Hose sogar trocken aber da wurde er alle halbe und teilweise wohl sogar alle viertel Stunde zur Toilette geschickt. Zu Hause wollte er dann wieder seine Windel und ging nach einer Weile auch gar nicht mehr wie vorher ein, 2 mal zum Probieren von selbst zur Toilette. Ich fragte ihn warum er zu Hause eine Windel möchte und im Kindergarten keine und die Antwort war, „weil das die Erzieher so möchten“. Er hätte lieber eine Windel an. Seit heute trägt er jetzt erst mal wieder Windel im Kindergarten und ich habe einen Termin beim Urologen gemacht um abzuklären ob körperlich alles OK ist beim Sohnemann. Ich denke aber es liegt nur am Drängeln und man sollte ihn einfach seinen Weg gehen lassen und abwarten. Wie sehen Sie das? Kann ich meinem Sohn noch irgendwie helfen? Gibt es einen Merkzettel oder ähnliches von offizieller Stelle den ich als Argumentation im Kindergarten verwenden könnte? Vielen Dank schon Mal!!!


Hallo mamilein13, Sie machen das ganz richtig. Ihr Sohn hat noch Zeit für die Entwicklung seiner Kontinenz. Zeit und ein diesbezügliches entspanntes Umfeld sind ganz wichtige Voraussetzungen, damit Sich Ihr Sohn in seinem individuellen Rhythmus entwickeln kann. An fördernden Maßnahmen haben Sie alles gebahnt und der „Rest“ braucht manchmal einfach etwas längere Zeit. Wichtig ist aber auch, eine evtl. Verstopfung zu vermeiden, da sie die Kontinenzentwicklung von Blase und Darm beeinträchtigen kann. Achten Sie auf eine gute Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Darmentleerung. Sich medizinisch, per Ultraschall, rückzuversichern ist auch in Ordnung; unsere Devise lautet: „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Ob es einen Merkzettle gibt, kann ich Ihnen nicht sagen; es gibt jedoch einen internationalen Konsens über die Definition des Einnässens; schauen Sie mal unter www.kontinenzschulung.de „Was ist Einnässen“; ansonsten wird Ihnen sicherlich Ihr Kinderarzt auch weiterhelfen können. Mit lieben Grüßen Manuela Thomä


mamilein13

Danke für die schnelle Antwort. Sie haben mir sehr weitergeholfen!


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