Exil-Deutsche
Hallo liebe Experten, ich hatte vor ca zwei Monaten bereits Rat zum Thema Trockenwerden gesucht, die Angst vorm großen Geschäft besteht auch noch, ist dieses Mal aber nicht Grund meines Ratsuchens. Unsere Tochter ist 2 Jahre und 9 Monate alt. Vor einer Woche wollte sie es nochmal "lernen" und auch dieses Mal lief es wieder die ersten Tage sehr gut. Nach ca fünf Tagen merkte ich, dass sie weniger Interesse hat und das wurde immer stärker die folgenden Tage: Sie hat nicht einmal mehr ihre Unterhosen anziehen wollen, die sie zuvor gern ausgesucht hat (welches Motiv es sein darf). Sie fragte immer vehementer nach der Windel und es gab täglich mehr "Unfälle". Ich hatte sogar ein wenig den Verdacht,dass sie weniger trinkt. Gestern war es dann so schlimm, dass es eigentlich nur Unfälle gab. Wir erinnern sie daran, auf die Toilette/Töpfchen zu gehen, insbesondere, wenn wir merken, dass sie muss, aber sie verweigert es. Meistens sagt sie, sie will lieber weiter puzzeln (oder was auch immer sie macht). Gut zureden hilft nicht, wir singen ihr ein Lied vor aus ihrer Lieblingsserie, das genau dieses Thema aufgreift ("If you have to go potty, stop - and go right away"), aber sie verweigert es und fängt auch an zu weinen ("Windel haben, nicht Töpfchen gehen"). Selbst wenn das Töpfchen direkt neben ihr steht oder wo sie es hingestellt bekommen will und sie ein Buch angucken darf oder vorgelesen bekommt, bleibt sie nicht sitzen. Sie steht immer wieder auf. Sie sagt dann "auslaufen soll", also es ist ihr wohl lieber auszulaufen als das Geschäft in Toilette oder Töpfchen zu verrichten. Auch die Erklärung, dass sie dann aber abgewaschen werden muss und Bodenputzen nötig ist und daher dann auch erstmal keine Zeit zum Spielen ist, hilft nicht. Wir haben dann letztendlich heute nachgegeben und ihr wieder die Windel angezogen. Auch das letzte Mal wurde es nach einer Woche schwierig und wir haben letztendlich aufgegeben. Grundsätzlich, in anderen Situationen (Sachen haben wollen im Geschäft oder ähnliches), sind wir aber konsequent und geben nicht nach, weil sie jammert oder nöhlt. Ich habe nun wirklich die Befürchtung, dass wir es nie länger als ein paar Tage schaffen. Ich denke, die ersten Tage ist es etwas neues und interessantes und es macht ihr auch Spaß, wie ein neues Spielzeug, aber nach ein paar Tagen wird es langweilig/Routine und der "Arbeitsfaktor" überwiegt; sie muss ja erst einmal irgendwo hin gehen, dazu das Spiel unterbrechen, Kleidung runterziehen und hochziehen, Hände waschen. Da ist eine Windel natürlich bequemer für sie. Eine Mutter aus dem Bekanntenkreis (deren Kind ist 4 und wurde kurz vorm dritten Geburtstag trocken) meint, ich müsse hart bleiben, es sei normal, dass die Kinder die Windel zurück wollen, aber man dürfte nicht nachgeben. Ich solle sie jedesmal auf den Topf setzen, wenn ich merke, sie muss. Nur bleibt sie ja nicht darauf sitzen und sie jammert sehr, weint und das stresst uns alle. Zudem denke ich, dass in einem solchen Machtkampf um den Toilettengang nur meine Tochter gewinnen kann, da es ja in ihrer Hand liegt, ob sie sich hinsetzt oder auf den Teppich macht (Teppich ist leider vom Vermieter verlegt worden, also sind Unfälle auch mehr Arbeit als auf Laminat). Evtl hat sie sogar schon verstanden, dass Putzen müssen auch nicht unsere Lieblingsbeschäftigung ist (auch wenn wir bei Unfällen nie geschimpft haben) und deshalb weiß sie vielleicht auch, dass dauerhaft auslaufen ihr die Windel zurück gibt? Wird sie dann überhaupt mal das Trockenwerden durchziehen wollen? Ich bin hin- und hergerissen. Grundsätzlich ist sie ein cleveres und neugieriges Kind, das viele Fragen stellt und aufmerksam gegenüber ihrer Umgebung ist. Sie kann zwischen Töpfchen oder Aufsatz für die Toilette wählen. Sie geht noch nicht in den Kindergarten/Kita (ist hier sehr teuer, wir wohnen nicht in Deutschland), wird nur von mir und ihrem Vater betreut, Verwandte sind nicht vor Ort. Sie hat ältere Freundinnen (4 Jahre), die bereits "trocken" sind, das weiß sie auch, motiviert aber zumindest wohl nicht länger als ein paar Tage. Die anderen Kinder, die wir regelmäßig sehen, sind mindestens 4 Monate jünger und auch noch nicht trocken. Sie erkennt auch, wenn diese noch Windeln tragen (wenn sie aus dem Bund der Hose herausragen). Meine Fragen sind: 1. Ist es okay, zur Windel zurück zu wechseln während des Lernprozesses? 2. Wird sie irgendwann genug Interesse haben, es dauerhaft durchzuziehen? Spielen ist ja vermutlich immer interessanter als der Toilettengang, der für sie zudem ja auch mehr Arbeit ist als sich wickeln zu lassen. Besten Dank vorab und wieder sorry für die lange Story! Liebe Grüße
Katja Hauenstein
Hallo, Ihre Tochter ist mir noch nicht einmal drei Jahren sehr jung und steht erst ganz am Anfang des Prozesses trocken zu werden!! Bleiben Sie also entspannt und haben Sie noch etwas Geduld. Auch wenn Sie von allen Seiten "gut gemeinte Ratschläge" zum Thema trocken werden bekommen, sollten Sie sich nicht verunsichern lassen. Um trocken zu werden müssen viele körperliche Faktoren zusammenspielen. Das hängt nicht nur mit dem Willen des Kindes zusammen. Erstens muss die Blase gelernt haben richtig zu speichern und eine altersentsprechende Größe haben. Zweitens muss dann das Signal der gefüllten Blase an das Gehirn weitergegeben werden. Zuletzt, und das ist das schwierigste, muss das Gehirn das Signal in eine körperliche Reaktion- den rechtzeitigen Toilettengang- umwandeln. All diese Faktoren müssen schnell hintereinander abfolgen. Das gelingt manchen Kindern früher und manche brauchen dafür eben ein bisschen länger. Laut Literatur haben Kinder für diese Entwicklung bis zum 5. Lebensjahr Zeit. Ich persönlich sehe überhaupt kein Problem wenn Sie Ihrer Tochter wieder eine Windel anziehen. Sie wird dadurch nicht weniger schnell trocken. Sie wird selbst bestimmen wenn sie keine Windel mehr möchte. Dann ist für Sie der richtige Zeitpunkt sie zu unterstützen. In der Zwischenzeit achten Sie darauf dass Sie ausreichend über den Tag verteilt trinkt. Denn das trainiert die Blase. Am besten alles zwei Stunden eine Portion. Haben Sie noch etwas Geduld, auch wenn es schwierig scheint. Es wird sich alles einspielen. Mit freundlichen Grüßen. Katja Hauenstein
Exil-Deutsche
Ergänzung: Ich habe ihr jetzt eine Höschenwindel angezogen und gesagt, dass sie die runterziehen kann, falls sie lieber aufs Töpfchen gehen will als in die Windel machen. Ich hoffe, es verwirrt sie nicht, da wir ihr mehrfach erklären mussten, dass ihre Unterhosen nicht so saugen wie Windeln.
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