Seerose89
Hallo, es geht um meinen Sohn, 3 1/2 Jahre. Er ist ein normal entwickelter Junge, geht seit Anfang Januar (da war er gerade 3) in den Kindergarten und macht sich allgemein sehr gut. Ich bin von meinem Ehemann geschieden, dieser lebt in einer neuen Partnerschaft mit seiner Freundin, die nun ebenfalls ein Kind erwarten. Auch ich bin wieder in einer Beziehung. Mein Sohn kommt mit den jeweils neuen Partnern gut zurecht. Er lebt bei mir und ist am We bei seinem Vater. Dort geht er auch Toilette, sagt Bescheid wenn er muss und macht kaum noch in die Windel. Hier Zuhause bei uns und auch im Kindergarten ist das Gegenteil der Fall. Er sagt weder Bescheid, noch möchte er auf Toilette, wenn wir ihn fragen. Ich frage ihn oft, warum er bei Papa geht und hier nicht. Daraufhin sagt er nur, dass er hier einfach nicht gehen möchte. Ich habe schon mit dem Kindergarten gesprochen, die verstärkt darauf geachtet haben, versucht haben ihn dahingehend zu fördern, aber auch da sagt er weder Bescheid und mitkommen auf die Toilette will er ganz selten. Am we sollte er für ein paar Std ohne Windel sein, da sein Po so wund war. Ich habe ihm Vorher erklärt, dass er Bescheid sagen muss, wenn er denkt, da kommt was. Er versteht mich und ich weiß auch, dass er schon Kontrolle über deine Ausscheidungen hat. Er kann groß und klein auf Toilette machen, hat er schon ein paar mal. Aber es scheint so, als wenn er einfach nicht möchte. So auch am We, als er dann in die Hose gemacht hat. Ich reagiere nie böse oder vorwurfsvoll. Eigentlich möchte ich mir auch gar kein Stress damit machen, aber warum klappt es denn (angeblich) bei seinem Vater und hier nicht? Er erwähnt immer etwas davon, dass sie wohl sagen würden, er bekommt etwas, wenn er das macht oder aber sie nehmen ihm etwas weg, wenn er nicht auf Toilette geht. Kann es damit zusammenhängen? Evtl fühlt er sich hier wieder wohl und kann so sein wie er ist und möchte das deshalb hier nicht? Über eine Einschätzung würde ich mich freuen! MfG
Manuela Thomä
Hallo Seerose89; Sie haben die Situation doch schon ganz gut selber erkannt :-)) Wenn der Kindsvater mit dem Belohnungssytem arbeitet, hat er natürlich einen hervorragenden Verstärker, der es Ihrem Sohn erleichtert, sich auf die ihm abverlangte Sache zu konzentrieren. Dieses System hat leider den Haken, dass Kinder in dem Alter sich noch gar nicht längerfristig konzentrieren können. Das Wochenende schafft Ihr Sohn, mal mit und mal ohne Erfolg und je nachdem, wie wichtig ihm diese Belohnung ist, wird er sich mächtig ins Zeug legen; darüber hinaus ist er jedoch überfordert. Neben dem Verstärker wirkt natürlich auch der Zeitpunkt und der Ort; will heißen am Wochenende gibt es keinen Kindergarten in dem soviel abenteuerliches und aufregendes zu entdecken ist und wo man lernen muss mit den Bedürfnissen anderer großer wie kleiner Menschen klar zu kommen. UND am Wochenende schläft Ihr Sohn wohl bei seinem Vater, dennoch ist es (evtl. noch) nicht sein angestammtes Zuhause - ein anderes Bett, fremde Geräusche, andere Tagesabläufe etc. Natürlich kennen Sie Ihren Jungen besser, dennoch bezweifel ich, dass Ihr Sohn schon über eine richtige Blasen- und Darmkontrolle verfügt. Er wird immer mal merken, dass Pipi und AA kommen und dass es dafür die Toilette oder das Töpfchen gibt - das braucht viel Aufmerksamkeit - erst wenn sich die Wahrnehmung von Harn- bzw. Stuhlgang so automatisiert haben, dass Ihr Sohn immer zur rechten Zeit und am rechten Ort seine Blase und seinen Darm entleert und dies über einen Zeitraum von 6 Monaten, sprechen wir von der richtigen Blasen- und Darmkontrolle – dann ist die Kontinenzentwicklung abgeschlossen. Einige Kinder sind durchaus fix bei diesem Reifungsvorgang, andere brauchen länger; erfahrungsgemäß ist Ihr Sohn jetzt in der Phase, wo er sich seiner Ausscheidungen bewusst wird, aber noch soviel anderes seine Aufmerksamkeit fesselt, dass er oft nicht mitbekommt oder auch manches Mal keine Lust hat sein tolles Spiel zu unterbrechen. Ich möchte vermuten, dass Ihr Junge sich auch bei seinem Vater wohlfühlt, aber bei Ihnen läuft eben der Großteil seines Lebens ab – da wird er sich mehr fallen lassen können. Geben Sie Ihrem Kleinen einfach den Spielraum, den er im Moment noch braucht; wenn sein biologischer Rhythmus soweit ist, wird er von sich aus auf die Windel verzichten können. Mit lieben Grüßen Manuela Thomä
Seerose89
Das haben Sie ganz toll geschrieben, vielen Dank!
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