Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Hemiparese aufgrund einer PVL

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: Hemiparese aufgrund einer PVL

Linde7

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Sehr geehrter Herr Professor Dr. Hackelöer, ich habe eine Frage an Sie bezüglich meiner Tochter, 2 Jahre alt, unvollständige Hemiparese links aufgrund einer PVL. Die PVL wurde erst kürzlich durch eine MRT festgestellt. Mir ist gleich nach der Geburt aufgefallen, dass mit meiner Tochter etwas nicht stimmt, ihr linkes Ärmchen war immer sehr verkrampft, das linke Beinchen stärker angezogen, als das rechte. Da diese Auffälligkeiten nur sehr leicht ausgeprägt waren und sind, wurde mir leider kein Gehör geschenkt und ich bin von Arzt zu Arzt geschickt worden. Nun meine Fragen: Hätte man in der Schwangerschaft z.B. per Ultraschall schon sehen können, dass mein Kind Probleme hat, evtl. zuwenig Sauerstoff bekommt? Hätte man ihm helfen können? Können Sie sagen, was die möglichen Ursachen für eine PVL sein können? Ich mache mir Vorwürfe, da ich nur die "normalen" Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft in Anspruch genommen habe und nicht bemerkt habe, dass es meinem Kind schlecht geht! Vielen Dank für Ihre Bemühungen! Linde


Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Hallo Linde7, eine PVL(Periventrikuläre Leukomalazie) kann als Folge einer Sauerstoffnot,z.B. unter der Geburt oder auch als Folge einer Hirnblutung,z.B als Folge einer extremen Frühgeburt,entstehen.Es gibt aber noch viele andere Gründe.Manchmal kann man schon Veränderungen am Gehirn in der Schwangerschaft sehen,die darauf hindeuten können,z.B. bei schwersten Mangelentwicklungen oder auch bei mütterlichen Gerinnungsstörungen.In vielen Fällen kann man aber nichts vorgeburtlich finden.Aus jeden Fall sollten Sie sich untersuchen lassen,ob in Ihrem Gerinnungssystem etwas nicht in Ordnung ist(z.B Thrombozyten) und noch einmal nachfragen,ob unter der Geburt oder danach es Auffälligkeiten gegeben hat.Nur wenn man einen eindeutigen Grund findet,kann man das auch zukünftig versuchen zu vermeiden.Sie haben aber auf keinen Fall etwas in der Schwangerschaft unterlassen,was dies hätte erkennen können. Alles Gute für Sie und Ihre Tochter Prof.Hackelöer


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