JHC
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, vielleicht könnten Sie mir auch helfen, meinen Befund zu verstehen, dafür wäre ich sehr dankbar. Ich habe gelesen, dass höhere Widerstandswerte und notches am Anfang der Schwangerschaft physiologisch sind und sich, wenn alles normal läuft, bis zur 24./26. Woche verwachsen. Vor diesem Hintergrund beunruhigt mich vor allem die Veränderung der Werte auf der linken Seite, bei 12+0 war der RI 0,61 und kein notching feststellbar und bei 16+0 dann 0,75 und angedeutetes notching (auf der rechten Seite dagegen ist der RI von 0,86 auf 0,76 gesunken, aus dem notching wurde ein nur angedeutetes notching). Die Plazenta befand sich 16+0 an der linken Seitenwand, das Chorion frondosum wurde 12+0 an der Hinterwand verortet, falls das relevant ist. Der untersuchende Arzt sagte, das Ergebnis sei etwas besser als vor vier Wochen, was ich mit meinen Laienkenntnissen nicht nachvollziehen kann. Im Gegenteil bin ich leider ziemlich beunruhigt. Ist der Befund auf der linken Seite tatsächlich schlechter geworden und deutet einen ungünstigen Verlauf an? Oder kann man das so nicht sagen, weil es z. B. andere Erklärungen für diesen Verlauf gibt oder weil die beiden Seiten immer zusammen betrachtet werden müssen? Kann sich das notching auch im Falle einer tatsächlichen Verschlechterung dennoch in den kommenden Wochen noch verwachsen? Nochmals viele Grüße und vielen, vielen Dank für Ihre Mühe! JHC
Es handelt sich bei den Wachstumsprozessen in der Schwangerschaft um sehr dynamische Vorgänge mit wöchentlichen Veränderungen. Auf der Seite des Plazentasitzes findet sich i. A. ein höherer Widerstand als auf der Gegenseite. Außerdem ergeben sich oft gewisse Schwankungen aus der Untersuchungstechnik: Ein etwas stärkerer Druck mit dem Ultraschallkopf kann zu höheren Widerstandswerten führen. Außerdem erwischt man die Arterien bei der Doppleruntersuchung nicht immer an der gleichen Stelle. In der 16.SSS besteht noch ein großer Spielraum für Veränderungen.
JHC
Ich danke Ihnen vielmals, das hilft mir sehr! Mir bedeutet es immer sehr viel, die Befunde auch selbst nachvollziehen zu können.