Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Verdunstungsflüssigkeit Heizung

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Verdunstungsflüssigkeit Heizung

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In unserer Wohnung sind noch Heizungsverteiler nach dem Verdunstungsprinzip installiert. Vor ca. 2 Jahren hat unser Sohn einen Verteiler "abmontiert" und dabei habe ich gemerkt, wie sehr der Inhalt des Messröhrchens stinkt. Daraufhin habe ich versucht, mich schlau zu machen, aber anscheinend ist die Konzentration in der Raumluft nach offizieller Meinung zu gering, um schädlich zu sein. Nun bin ich wieder schwanger und sehr geruchsempfindlich. Obwohl Sommer ist und die Heizung nicht läuft, rieche ich häufig die Flüssigkeit in den Röhrchen, wenn ich mich vor der Heizung befinde. Jetzt mache ich mir Sorgen, ob diese Dämpfe für das Ungeborene schädlich sein können, vor allem, wenn die Heizperiode wieder losgeht (ich bin aktuell in der 13. SSW). Während der ersten Schwangerschaft haben wir noch nicht in dieser Wohnung gewohnt und hatten digitale Ablesegeräte. Laut Internet müssen unsere Heizkostenverteiler sowieso bis Ende des Jahres ausgetauscht werden (nicht alle mit Verdunstungsprinzip, sondern nur die mit einer bestimmten Skala, die unsere aber haben). Soweit ich es verstanden habe, geht es dabei aber nicht um eine Gesundheitsgefährdung, sondern rein darum ,eine genauere Abrechnung zu ermöglichen. Ich habe unseren Vermieter darauf angesprochen, ob er nicht schon vor Beginn der Heizperiode die Heizkostenverteiler austauschen lassen kann, aber er wusste von nichts und kümmert sich in der Regel auch um nichts. Ich würde also zum Einen gerne wissen, ob die Dämpfe dieser Flüssigkeit in der Raumluft schädlich für das Ungeborene sind und zum Anderen, ob die neueren, meist funkgesteuerten, Ablesegeräte wirklich ungefährlicher sind (ich nehme an, sie funken nur auf Abruf und nicht die ganze Zeit, oder?). Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen.


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei Cyfluthrin handelt es sich um ein Pyrethroid-Insektizid mit großer Wirkungsbreite, das als Kontakt- und Fraßgift wirkt. Reproduktionstoxikologische Erfahrungen liegen vor allem für verwandte Pyrethroide vor. Diese Substanzen werden auch bei Befall mit Läusen oder Milben auf der Haut angewandt. Die Aufnahme in die Blutbahn ist gering, so dass selbst eine Behandlung von Schwangeren möglich ist. Eine Gefährdung Ihres Ungeborenen durch den Einsatz des Mittels in Ihrem Schulgebäude vor einigen Wochen ist ausgeschlossen. Als Messflüssigkeit für Heizkostenverteiler eignen sich Flüssigkeiten, die langsam verdunsten, z. B. Methylbenzoat oder 1-Hexanol. Die geringen Mengen, die hierbei über die Atemluft aufgenommen werden können, führen keinesfalls zu einer Gefährdung der Schwangerschaft.


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Ich habe noch ein weiteres dringendes Anliegen. Ich bin Lehrerin und muss eigentlich ab morgen wieder in die Schule. Heute habe ich meinen Stundenplan abgeholt und dabei bemerkt, dass überall tote Käfer herumlagen. Als ich der Schulleitung mitgeteilt hatte, dass ich schwanger bin, musste ich mit einem Schulleitungsmitglied einen Bogen zum Arbeitsschutz ausfüllen, auf dem unter anderem die Frage vorkam, ob in den letzten drei Monaten Entwesungsaktionen durchgeführt wurden. Ich habe heute gleich nachgefragt und es hieß, dass vor drei Wochen Schädlingsbekämpfer in der Schule waren und etwas versprüht haben. Angeblich soll nach einem Tag (nach den Angaben einer anderen Person einer Woche) die Schule wieder normal nutzbar gewesen sein. Es konnte mir aber bisher keiner sagen, welches Mittel verwendet wurde und ob ich als Schwangere das Gebäude auch wieder normal betreten darf. Ich gehe auch davon aus, dass während der Sommerferien im Gebäude nicht wirklich gelüftet wurde (zumal auch während des normalen Schulbetriebs nicht wirklich gelüftet wird). Da in dem Arbeitsschutzbogen von 3 Monaten und gegebenenfalls Beschäftigungsverbot die Rede war, habe ich jetzt große Angst. Ich habe mich heute morgen ca. eine halbe Stunde in der Schule aufgehalten und habe jetzt Angst, dass ich irgendetwas eingeatmet habe, dass meinem Kind schadet (ich bin jetzt Anfang 14. SSW). Können Sie irgendeine Aussage dazu treffen, ohne genau zu wisen, welches Mittel verwendet wurde? Ich werde die Schule auf jeden Fall erst wieder betreten, wenn ich eine schriftliche Auskunft über das verwendete Mittel von einer offiziellen Stelle bekommen habe.


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Es handelt sich anscheinend um ein Mittel gegen Silberfische, das versprüht wurde. Näheres ist noch nicht bekannt.


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Das Mittel heißt Solfac EW (der Wirkstoff ist laut Internet Cyfluthrin). Ich soll morgen wieder zur Arbeit gehen...


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Die Unterrichtsräume sind nicht betroffen, sondern nur die Verwaltung, wo ich nur dran vorbeigehe, mich aber eigentlich nicht aufhalte.


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