Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Tierhaarallergie

Frage: Tierhaarallergie

Luki2011

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Hallo Herr Doktor Paulus, ich bin heute 10+6 und wir fahren am Sonntag 1 Woche in Urlaub zu meinen Eltern. Der Hund ist tot seit 21.6. wir schlafen bei meinen eltern, aber ich habe bedenken, dass trotz sehr gründlicher Wohnungsreinigung immer noch Allergene in der Wohnung sind. Dazu kommt wir sind bei einer bekannten eingeladen und die hat ne Katze seit neuestem. Darf ich Allergietabletten nehmen? Meine Frauenärztin bzw. die Sprechstundenhilfe meinte ich dürfe Fenistiltropfen nehmen. Wie sieht es aus mit Nasensprays? Mir verstopft immer nachts die Nase und hier sind alle am mähen. vermute das Heuschnupfen dabei ist, aber der Hautarzt sagt nein. Herzlichen Dank für Ihre Antwort Stephanie Hägele


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei allergischen Beschwerden der Atemwege sollten in Schwangerschaft und Stillzeit bevorzugt inhalative Präparate eingesetzt werden, da diese das Ungeborene bzw. den Säugling über die Blutbahn kaum erreichen. Dazu zählt z. B. das bewährte Antiallergikum Cromoglicinsäure. Aber auch Glukokortikoide wie Beclometason, Budesonid, Fluticason (z. B. Viani) oder Mometason sind bei Heuschnupfen und allergischem Asthma in der Schwangerschaft geeignet. Entsprechendes gilt für die Stillzeit. Reichen diese nasalen bzw. inhalativen Präparate nicht aus, wäre bei Bedarf auch die Anwendung der oralen Antihistaminika Loratadin, Fexofenadin oder Cetirizin vertretbar. Bei Bedarf wäre auch der orale Einsatz von Antiallergika wie z. B. Cetirizin in der Schwangerschaft vertretbar, bevorzugt natürlich nach Abschluss des ersten Trimenons. Eine Publikation berichtet von 39 Neugeborenen ohne Auffälligkeiten nach Exposition mit Cetirizin in der Schwangerschaft (Einarson 1997). Wir überblicken selbst 150 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition mit Cetirizin (n=144) bzw. Levocetirizin (n=6) im ersten Trimenon: 9 x Schwangerschaftsabbruch (darunter 1 x Trisomie 18) 18 x Spontanabort 116 x unauffälliges Neugeborenes 7 x Fehlbildung (1 x Fußanomalie, 1 x Aortenstenose, 1 x Herzfehler, 1 x Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, 1 x Hautanhängsel Ohren bds., 1 x Leistenbruch) Ein einheitliches Fehlbildungsmuster lässt sich aus den Angaben nicht ableiten, so dass ein ursächlicher Zusammenhang mit der Medikation unwahrscheinlich ist.


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