Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Roxithromycin bei BE und SS?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Roxithromycin bei BE und SS?

Mitglied inaktiv

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Hallo nochmal, Dr. Paulus, ich habe weiter unten schon angefragt wg der möglichen Antibiotika bei Blasenentzündung. Ich vergaß übrigens zu erwähnen, dass ich in der 6.SSW bin. Mein Urologe verschrieb mir letztes Mal noch Roxithromycin, welches ich im Anschluß an das Nitroxolin nehmen sollte. Meine Hausärztin meinte allerdings, dass dieses Medikament in der Frühschwangerschaft nicht genommen werden sollte? Was sagen Sie dazu? Da ich nicht unbedingt am WE ins Krankenhaus möchte deswegen, überlege ich, ob ich das Roxithromycin nehmen soll? Vielen Dank nochmals, Dani


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei Roxithromycin handelt es sich um ein halbsynthetisches Derivat von Erythromycin. Anhaltspunkte für eine Fruchtschädigung haben sich bisher weder aus dem Tierversuch noch aus der Anwendung beim Menschen ergeben. Wir verfügen bisher über 139 Rückmeldungen nach Exposition mit Roxithromycin in der Frühgravidität: 7 Schwangerschaftsabbrüche ohne Anhalt für Anomalie 15 Spontanaborte 107 unauffällige Neugeborene 10 angeborene Anomalien Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Fehlbildung und Medikation lässt sich aufgrund der Expositionszeiten in den meisten Fällen ausschließen. Eine Anwendung von Roxithromycin wäre bei Versagen von Alternativen wie Penicillinen, Cephalosporinen, Nitrofurantoin auch im ersten Schwangerschaftsdrittel vertretbar.


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