Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Migränevorbeugung

Frage: Migränevorbeugung

Sina_deluxe

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Guten Morgen Herr Dr,Paulus, meine Medikamente zur Migräneprophylaxe wurden zwischenzeitlich umgestellt. Ich nehme jetzt Propra, einen Betablocker. Als letzte Möglichkeit steht noch Lisinopril zur Auswahl. Wären diese beiden Medikamente während einer Schwangerschaft unbedenklich? Besten Dank für Ihre Antwort.


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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In der Schwangerschaft gut erprobt wäre der mit Propranol verwandte und auch zur Migräneprophylaxe eingesetzte Betablocker Metoprolol. Unter den Wirkstoffen, die das Angiotensin konvertierende Enzymsystem hemmen (z. B. Lisinopril), sind Captopril und Enalapril am besten untersucht. Probleme traten vor allem bei Fortsetzung der Medikation im 2. und 3.Schwangerschaftsdrittel auf. Dabei wurden Fälle von Oligohydramnion (geringe Fruchtwassermenge), Hypoplasie der Schädelknochen, Niereninsuffizienz bis hin zur dialysepflichtigen Anurie (Ausbleiben der Urinproduktion) sowie intrauterine Fruchttode beobachtet. Ähnliche Auffälligkeiten lassen sich auch im Tierversuch erkennen. Tritt eine Schwangerschaft unter Behandlung mit ACE-Hemmern wie Lisinopril ein, sollte die Behandlung mit diesen Substanzen umgehend wegen der Gefahr der Fruchtschädigung eingestellt werden.


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