Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Miconazol und Clitrimazol

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Miconazol und Clitrimazol

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Während der Stillzeit meiner 12 Monate alten Tochter habe ich die oben genannten Behandlungen gegen Fusspilz durchgeführt.Der Arzt sagte mir ich könnte die beiden Produkte ohne Bedenken in der Stillzeit anwenden. Bei der ersten mit Miconazol (Aerosol)ist mir nach einigen Tagen die Haut auf und zwischen den Zehen aufgegangen. Ich habe noch ein oder zwei mal auf die offenen Stellen das Produkt aufgetragen, weil ich nicht wusste, dass man auf offene Wunden nichts auftragen darf. Dann habe ich die Behandlung abgebrochen und auf Anraten meines Arztes Canesten Creme angewendet mit dem gleichen Ergebnis. Ich habe die Fusspilzerkrankung schon sehr lange auch an den Fusssohlen und scheinbar ist sie vorher falsch behandelt worden. Meine Frage ist 1.ob man Miconazol in der Stillzeit anwenden darf. 2. ob durch die offenen Stellen der Haut wo das Produkt aufgetragen wurde mehr als normal des Produktes aufgenommen werden und in grösseren Mengen in die Muttermilch gelangen kann. Ich bin sehr besorgt, da meine Tochter seit Ende Mai mehrere unklare "Krankheiten" hatte: 4 Hauterscheinungen(erst erschienen 2 und nach einer Woche weitere 2,sahen aus wie Mückenstiche, waren es aber nicht, kam eine flüssigkeit raus), die immer noch zu sehen sind nach fast 6 Wochen. Zeitgleich 2 mal hohes Fieber, das über 3-4 Tage anhielt, ohne weitere Krankheitsanzeichen und zuletzt Durchfall das über eine Woche lang anhält und wo jetzt Stuhlproben gemacht werden um die Ursache zu finden. Zu all dem hat sie auch noch viel Gewicht verloren im letzten Monat ca. 0,5 - 1 kg. Seit Mai isst sie auch sehr schlecht. Ich wohne in Spanien und die Ärzte hören mir nicht zu oder winken ab und sagen das dies nicht möglich sei. Welche Symptome oder Nebenwirkungen können auftreten falls sie tatsächlich grössere Mittel von den Mitteln über die Muttermilch abbekommen hat. Oder Vergiftung ??? Bitte helfen Sie mir oder nennen Sie mir jemanden an den ich mich wenden kann um Information zu bekommen. Für schnelle Information wäre ich Ihnen sehr dankbar.


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Antimykotika Nystatin, Clotrimazol und Miconazol werden bei lokaler Anwendung nicht in nennenswertem Umfang resorbiert. Eine Belastung des Säuglings über die Muttermilch ist daher nicht zu befürchten, auch wenn Ihre Haut zum Teil wunde Stellen aufwies. Einen Zusammenhang mit den Beschwerden Ihrer Tochter halte ich für ausgeschlossen.


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