Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Metoprolol und Mycolog

Frage: Metoprolol und Mycolog

Ariadne

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe 2 Fragen betreffs Medikamenten in der Schwangerschaft. Ich hatte bereits zwei MA in der 8. und 9. SSW. Ich versuche nun, wieder schwanger zu werden. Ich nehme Metoprolol, aktuell 125mg täglich. Ist diese Dosis für das Ungeborene bedenklich? Wiederholte Versuche, zu reduzieren, haben zu Unwohlsein und Herzklopfen geführt. Unter der aktuellen Dosis ist der Blutdruck zwischen 110/75 und 130/95. Wegen Mundwinkelrhagaden benutze ich hin und wieder Mycolog. Darf dieses in einer Schwangerschaft angewendet werden? Vielen Dank fuer Ihre Antwort! Liebe Gruesse, Ariadne


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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In der Schwangerschaft sollte eine arterielle Hypertonie bevorzugt mit Methyldopa oder älteren Betablockern eingestellt werden, doch sollte der Blutdruck nicht zu stark gesenkt werden, damit nicht die kindliche Versorgung darunter leidet. Nach den aktuellen Leitlinien ist in der Schwangerschaft eine medikamentöse Einstellung des Blutdruckes bei systolischen Werten über 160 mm Hg bzw. diastolischen Werten über 100 mm Hg erforderlich. Unter den Betablockern sollten in der Schwangerschaft vorrangig die älteren ß1-spezifischen Präparate wie Metoprolol (z. B. 50 bis 100 mg pro Tag) verwendet werden. Da Betablocker plazentagängig sind, können sie beim Neugeborenen Bradykardie (niedrige Herzfrequenz), Hypotonie (niedriger Blutdruck) und Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) auslösen. Die meist nur milden Symptome, die innerhalb der ersten 48 Stunden nach Geburt verschwinden, erfordern lediglich eine aufmerksame Überwachung des Neugeborenen. Methyldopa wird als Dauermedikation bei Bluthochdruck alternativ zu Metoprolol in der Schwangerschaft eingesetzt. Mycolog Salbe enthält eine Kombination eines Kortikoids mit zwei Antibiotika (Neomycin und Gramicidin) und einem Antimykotikum (Nystatin). Ob diese Kombination die ideale Zusammensetzung für die Behandlung von Mundwinkelrhagaden darstellt, wage ich zu bezweifeln.


Ariadne

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Vielen Dank fuer Ihre Antwort!


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