Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Medikamenteinnahme und Mammographie

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Medikamenteinnahme und Mammographie

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, zur Zeit bin ich in der 6. Schwangerschaftswoche (6. SSW + 1 Tag). Ohne zu wissen, dass ich schwanger bin, habe ich in etwa dritter Woche, am 09.07.2009, eine Mammographie Untersuchung gehabt. Ferner habe ich in den 3.-4. Schwangerschaftswoche (vom 11.07.2009 etwa 10 Tage) das Medikament Iboprofen Abz 600 mg eingenommen. Meine Fragen: Muss ich mir Sorge machen wegen der Mammographie-Untersuchung und Einnahme von Iboprofen? War dies fürs Kind schädlich? Berlin, 10.08.2009 Ganz herzlichen Dank für Ihre Antwort! Liebe Grüße Anica


Dr. Wolfgang Paulus

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Paracetamol gilt als Schmerzmittel der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (3-4 x 500 mg pro Tag). Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen ASS (z. B. Aspirin®) Ibuprofen (z. B. Dolgit®), Diclofenac (z. B. Voltaren®) und Indometacin (z. B. Amuno®) dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln ebenfalls eingesetzt werden, falls Paracetamol als Schmerzmittel nicht ausreicht. Die Strahlenbelastung durch Mammographie liegt aufgrund des Abstandes zum Becken (insbesondere bei Bleischutz) weit unter der für die Schwangerschaft als maximal zulässig betrachteten Dosis von 50 mGy. Als Ganzkörperdosis ist bei einer Mammographie eine Größenordnung um 0,75 mGy anzunehmen. Durch den Bleischutz erreicht davon praktisch kein relevanter Anteil das Becken.


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