Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Medikament gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Medikament gegen Nasennebenhöhlenentzündung

mailmausi

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Sehr geehrter Dr. Paulus, ich bin in der 30. Wo. schwanger. Seit reichlich 2 Wochen leide ich unter einer arg verstopften Nase. Hin und wieder löst sich das gelb-grünliche Sekret und ich kann ausschnauben. Jedoch seit vorgestern schmerzt die linke Gesichtshälfte unter dem Auge. Da ich bereits beim Zahnarzt war um abzuklären, dass der Schmerz nicht daher rührt, ist davon auszugehen, dass es mit der Nasennebenhöhlenentzündung zu tun hat. Vor 9 Tagen habe ich mit der Einnahme von sinupret forte Tabletten begonnen. Dadurch wurde zu mindestens die Nase etwas freier. Ich hatte mir vor der Einnahme den Rat des Frauenarztes eingeholt, ob ich überhaupt in der Schwangerschaft sinupret einnehmen kann. Er meinte, da das Medikament nicht auf der Roten Liste steht, wäre die Einnahme i.O. Meine Frage an Sie wäre, ist dem tatsächlich so und gibt es noch irgendeine andere Möglichkeit, medikamentös mein Problem und die Schmerzen zu beheben? Für Ihren Rat bin ich sehr dankbar und verbleibe mit freundlichen Grüßen, Ulrike Landgraf


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei Sinupret® handelt es sich um ein Präparat aus der Naturheilkunde mit Anteilen aus Eisenkraut, Enzianwurzel, Gartensauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten. Die aus der Volksmedizin bekannten Wirkstoffe sind bisher nicht als fruchtschädigend aufgefallen. Nach Angaben des Herstellers hat sich bei umfangreicher Anwendung am Menschen kein Verdacht auf eine fruchtschädigende Wirkung ergeben. Auch der Tierversuch erbrachte keine Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen. Da Sie sich schon weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden, wäre die Einnahme von Sinupret® durchaus vertretbar. Falls das Sekret aus den Nebenhöhlen schlecht abfließt, wäre auch der Einsatz abschwellender Nasensprays zu erwägen. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsensprays pro Nasenöffnung anwenden. Bei einer eitrigen Nasennebenhöhlenentzündung ist mitunter auch der Einsatz von Antibiotika erforderlich. Im Ihrem aktuellen Schwangerschaftsstadium wäre der Einsatz von Penicillinen (z. B. Amoxicillin), Cephalosporinen oder Makrolidantibiotika wie Erythromycin, Azithromycin oder Roxithromycin akzeptabel.


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