Frage: Mebendazol 39 SSW?

Guten Tag Herr Dr. Wolfgang Paulus, ich habe die letzten Tage ab und zu  Würmer bei mir am Toilettenpapier festgestellt. Ich bin aktuell in der 39 SSW.  Ich habe spät Abends ein wenig jucken aber nicht wirklich schlimm. Ich esse auch viel Karotten und habe zwischendurch Karottensaft getrunken.  Ich war beim Hausarzt damit und er hatte mir Mebendazol verschrieben. Er wusste allerdings nicht wirklich, ob ich diese nehmen darf. Ich habe dann nochmal Rücksprache mit meiner Frauenärztin gehalten. Sie hatte es auch nur im Buch nachgeschaut aber hat keine richtige Erfahrung damit.  Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich die Tabletten wirklich einnehmen sollte oder es erst nach Geburt behandeln sollte.  Allerdings habe ich dann auch angst, dass unser Krümel sich bei Geburt ansteckt zudem mir das bei Geburt sehr unangehnem wäre, wenn man die Würmer bei Geburt auch sieht/feststellt. Und im Internet steht zum Teil, dass man diese einnehmen darf und zum Teil steht dort auch, dass man diese nicht einnehmen darf. Das macht mir totale Sorgen  Und wäre es schlimm, wenn die Geburt z.B heute los geht und ich die Würmer noch hätte? Ist es schädlich für Säuglinge? Ich bin mir total unsicher, was ich machen soll, ich möchte nicht, dass so kurz vor Geburt noch etwas passiert.  Errechneter Entbindungstermin: 26-02-2024

von nele1508 am 16.02.2024, 07:08



Antwort auf: Mebendazol 39 SSW?

Der Wirkstoff Mebendazol ist beim Menschen in der Schwangerschaft relativ gut erprobt, ein Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergab sich bisher in humantherapeutischen Dosen nicht. In Gegenden mit endemischem Hakenwurmbefall konnte die Anämie in der Schwangerschaft durch anthelmintische Therapie gelindert werden. Daher wurde in einer großen Studie in Sri Lanka die Anwendung von Mebendazol im II.Trimenon zur Beseitigung des Hakenwurmes untersucht (de Silva et al 1999). Nach Therapie mit Mebendazol wich die Fehlbildungsrate mit 97 von 5.275 Fällen (1,8%) nicht signifikant von der unbehandelten Kontrollgruppe mit 26 von 1.737 Fällen (1,5%) ab. Entgegen dem ärztlichen Rat nahmen 407 Schwangere bereits im I.Trimenon Mebendazol ein, wobei 10 Fehlbildungen (2,5%) registriert wurden. Auch hier ergab sich kein signifikanter Anstieg der Fehlbildungsrate. Der Anteil von Totgeburten und perinatalen Todesfällen (1,9 vs 3,3%) sowie Wachstumsretardierungen (1,1 vs 2,3%) lag nach Behandlung mit Mebendazol signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe. Gegen eine Anwendung von Mebendazol in Ihrer aktuellen Situation bestehen keine Vorbehalte, zumal Sie schon kurz vor dem Entbindungstermin stehen.  

von Dr. Wolfgang Paulus am 16.02.2024



Antwort auf: Mebendazol 39 SSW?

Und ich merke bzw.sehe die Würmer nur spät Abends und dann auch nur ein bis zwei. 

von nele1508 am 16.02.2024, 07:27



Antwort auf: Mebendazol 39 SSW?

Die bei der Apotheke sagten jetzt, dass es giftig in der Schwangerschaft sei und ich lieber Helmex nehmen soll.

von nele1508 am 16.02.2024, 11:48