Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Paulus, bis vor 3 Monaten musste ich meinem Kind eine Ganciclovir-Suspension geben, da er sich während der Schwangerschaft mit ihm mit dem CMV Virus infiziert hatte. Es ließ sich nicht vermeiden, dass ich auch ab und zu mit dem Ganciclovir in Kontakt gekommen bin (Hautkontakt). Nun bin ich in der 6. Woche schwanger und habe Angst, dass es dem Ungeborenen schaden könnte. Ich bin zwar erst schwanger geworden, als ich das Medikament nicht mehr geben musste, aber vielleicht war es erbgutschädigend für mich oder meinen Mann? Kennen Sie sich damit aus? Vielen Dank!
Das synthetische Nukleosidanalogon Ganciclovir wird zur Behandlung von Zytomegalie-Infektionen eingesetzt. In der ausführlichen Fachinformation empfiehlt der Hersteller (Fachinfo Cymeven 2003): „Frauen im gebärfähigen Alter müssen darauf hingewiesen werden, während der Behandlung eine wirksame Empfängnisverhütung zu praktizieren. Männer müssen darauf hingewiesen werden, unter der Behandlung und noch mindestens 90 Tage danach Kondome zur Empfängnisverhütung zu benutzen.“ Konkrete Fälle von kindlichen Schädigungen nach Kontakt mit Ganciclovir vor Empfängnis (bei Vater oder Mutter) sind bisher nicht beschrieben. Eine Schädigung des Ungeborenen brauchen Sie daher nicht zu befürchten.