Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Lithiumtherapie des Mannes

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Lithiumtherapie des Mannes

MAJALA

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Sehr geehrter Dr. Paulus, mein Frauenarzt konnte mir meine Frage nicht beantworten, deswegen wende ich mich an Sie. Mein Mann nimmt seit 1 1/2 Jahren wegen Depressionen Quilonium ret 1 1/2-0-1 1/2 und Venlafaxin 150mg 1-0-0 und Venlafxin 75 mg 0-1-0. Ich bin nun in der 7ten Schwangerschaftswoche. Hat Lithium auf die Spermien eine genmanipulierende Wirkung? Ist die Gefahr einer Fehlbildung erhöht? Gibt es etwas zu beachten? Vielen Dank im Voraus


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Bei 35 Männern zeigte sich unter Lithium-Therapie ein abnehmendes sexuelles Verlangen, eine Beeinträchtigung der Spermatogenese ist nicht beschrieben (Aizenberg et al 1996). Bei Männern zeigen sich unter Behandlung mit Venlafaxin wie bei allen serotonergen Antidepressiva als Nebenwirkung häufiger Ejakulations-, Orgasmus- und Potenzstörungen (Serretti et al 2009). Ein erhöhtes Risiko für kindliche Anomalien aufgrund der väterlichen Medikamentenexposition ist nicht zu erwarten.


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