Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Laserdrucker

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Laserdrucker

Daphne_K

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, vielen Dank für Ihre letzte Antwort! Nun treibt mich eine Frage um, welche mir Sorgen bereitet. Bis vor kurzem habe ich die gesamte Schwangerschaft über in einer Arztpraxis gearbeitet. Etwa eine Armlänge schräg hinter/ neben mir stand ein Laserdrucker. Mit diesem haben ich jeden Tag Rezepte gedruckt, sicherlich 30-40 Stück pro Tag. Bei dem Gerät handelt es sich leider auch nicht um ein emissionsarmes Modell mit dem Blauen Engel. Nun habe ich bereits viel Beunruhigendes über den abgegebenen Ultrafeinstaub durch Laserdrucker gelesen. Wie schätzen Sie die Situation und v.a. die Gefährdung des Babys ein? Mit welchen Schäden wäre zu rechnen? Recht herzlichen Dank!


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Toner bestehen aus Harzen, farbgebenden Pigmenten bzw. gereinigten Rußen, Eisenoxiden, Wachsen, Kieselsäuren und speziellen Metallsalzen zur Steuerung der elektromagnetischen Eigenschaften. Je nach Gerätekonstruktion, Anforderung an die Druckqualität und Leistungsfähigkeit der Geräte variiert auch die Tonerzusammensetzung. Toner werden durch Aufschmelzen der Harze auf dem Papier verankert, wobei Oberflächentemperaturen bis zu 100°C auf dem Papier erreicht werden, die Toner selbst werden hierbei auf bis zu 130 °C erhitzt. Nach einer Studie im Auftrag eines Arbeitskreises des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) 2006 unter realen Bürobedingungen sorgen Laserdrucker für eine deutlich erhöhte Raumluftbelastung mit Ultrafeinstaub. Hierbei spielt weniger die Konzentration, sondern vielmehr die Zusammensetzung mit Schwermetallverbindungen eine Rolle, die über die Atemwege in den Körper gelangen. Im Jahr 2008 schloss das BfR seine Studie mit der Bewertung ab, dass Emissionen aus Laserdruckern, -kopierern und Multifunktionsgeräten dazu beitragen können, unspezifische Symptome wie Schleimhautbeschwerden, Bindehautreizungen, Reizungen des Atemtraktes und der Rachenschleimhaut hervorzurufen. Schwerwiegende Gesundheitsschäden sind nach den bislang vorliegenden ärztlichen Daten nicht beobachtet worden (Gesundheitliche Bewertung Nr. 014/2008 des BfR vom 31. März 2008). Insbesondere gibt es keinen Anhaltspunkt für eine spezielle Gefährdung der embryonalen Entwicklung durch mütterlichen Kontakt mit Tonerstaub.


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