Charlotte7
Lieber Herr Dr. Paulus, mein Zahnarzt hat bei mir (30. SSW) gestern einen Kariesbefall an einem Zahn festgestellt. Wie tief das Loch ist, kann er nicht sagen. Zahnfleischentzündungen, Parodontose etc. habe ich nicht. Nun weiß ich nicht, ob ich den Zahn noch in der Schwangerschaft behandeln lassen soll (eine lokale Betäubung wäre notwendig). Meinen Sie, dass der Kariesbefall eine Frühgeburt auslösen kann? Falls nein, würde ich mit der Behandlung auf jeden Fall bis nach der Geburt warten. Danke für Ihre Antwort!
Bei der Anwendung von bewährten Lokalanästhetika liegen keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf den Embryo zu rechnen ist. Für operative Eingriffe während der Schwangerschaft (z. B. Zahnbehandlung) gilt die Lokalanästhesie mit diesen Substanzen als unbedenklich. Die geplanten zahnmedizinischen Eingriffe können daher auch in der Schwangerschaft durchaus durchgeführt werden. Eine unterlassene Sanierung von Karies mit Streuung von Bakterien könnte sogar Komplikationen für die Schwangerschaft mit sich bringen (z. B. Frühgeburt). Daher würde ich eine Behandlung bei Kariesbefall in der 30.SSW keinesfalls bis nach der Entbindung verschieben.
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