Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Impfungen

Frage: Impfungen

Sophia Lorena

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Entschuldigen Sie, noch eine Frage: Ich wurde am 20.01.2014 zuletzt geimpft gegen Diphtheria, Tetanus und Kinderlähmung. Ich dachte diese halten 10 Jahre an? Nun soll ich all diese wiederholen so in der 32./33.ssw. Ist das nicht gefährlich fürs Ungeborene? Alle, weil man diese in einer Spritze verabreicht. Also keine Einzelnen geben soll. Keuchhusten wiederum habe ich keine Impfung. Ist das ein Problem? Und wenn all die Impfungen sein sollten, ich nehme nebst Vitaminen und Calzium ein Medikament Eutirox 50 für die Schilddrüse, ist das kein Problem für Impfungen? Wie ist das in der Schwangerschaft mit Impfungen? Ich finde keine aufschlussreiche Antwort. Können Sie mir dazu was sagen? Vielleicht noch wichtig, ich lebe in Südamerika, vielleicht gelten hier andere Regeln als in Deutschland? Haben Sie vielen Dank für Ihre Weiterhilfe. Beste Grüsse Sophia


Dr. Wolfgang Paulus

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Eine Impfung gegen Tetanus, Pertussis, Diphtherie und Polio wäre in der Schwangerschaft durchaus akzeptabel, da es sich nicht um Lebenderreger handelt. Eine Impfung gegen Pertussis wäre in den nächsten Wochen insbesondere sinnvoll, um durch von der Mutter übermittelte Antikörper die Ansteckungsgefahr für das Neugeborene in den ersten Lebensmonaten zu reduzieren. Eine Impfung von Schangeren gegen Keuchhusten wird in einigen Ländern für alle Frauen (England & Wales, USA) oder wenn vor der Schwangerschaft nicht geimpft wurde (Schweiz, Australien) explizit empfohlen. Erste Ergebnisse aus England und den USA zeigen keine Sicherheitsbedenken und höhere Pertussis-Antikörpertiter bei den Säuglingen der geimpften Mütter. Es wurden bislang keine nachhaltigen negativen Effekte der maternalen Antikörper auf die Immunantwort der Säuglinge auf Impfungen mit pertussishaltigen Kombinationsimpfstoffen beobachtet. Die vorläufigen Ergebnisse aus England zeigen zudem, dass die Impfung der Schwangeren zu einem guten klinischen Schutz vor der Erkrankung bei den Säuglingen führt. Ungünstige Wechselwirkungen mit den Vitaminen bzw. Schilddrüsenhormonen sind nicht zu befürchten.


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