Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Fraxipamina

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Fraxipamina

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Laut Fa soll ich jetzt Fraxipamina spritzen. Ist es wirklich nicht gefärlich es in den Bauch zu spitzen? Im Waschzettel steht, nicht in der Schwangerschaft verwenden, weil nicht genug erfahrung, und jetzt? Wie ist es, kann dann keine PDA gesetzt werden zum Kaiserschnitt? Muss dann eine Vollnarkose gemacht werden? Mit freundlichen Grüssen Christiane


Dr. Wolfgang Paulus

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Schwangere haben im Vergleich zu Nicht-Schwangeren gleichen Alters ein fünffaches Risiko für die Entwicklung einer tiefen Venenthrombose (Duplaga et al 2001). Eine antithrombotische Medikation wird in der Schwangerschaft zur Prophylaxe bzw. Therapie venöser Thromboembolien speziell bei nachgewiesenen Defekten des Gerinnungssystems (z. B. Faktor V Leiden – Mutation) angeraten. Nachdem die oralen Antikoagulanzien in der Schwangerschaft wegen fruchtschädigender Effekte ausscheiden, hat sich der Einsatz von niedermolekularem Heparin (z. B. Fraxiparin) zunehmend verbreitet. Mehrere Übersichtsarbeiten gehen inzwischen von einer sicheren und effektiven Behandlung mit niedermolekurem Heparin in der Schwangerschaft aus (Sanson et al 1999, Ensom et al 1999). Niedermolekulare Heparine haben das unfraktionierte Heparin in der Thrombosetherapie bzw. –prophylaxe während der Schwangerschaft weitgehend abgelöst. Bei moderater Dosierung wäre auch ein Kaiserschnitt in PDA akzeptabel.


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