Wisi123
Lieber Herr Dr. Paulus, ich habe von meinem Hausarzt erfahren, dass ich unter einer beginnenden Eisenmangelanämie leide. Ferrritin liegt bei 17 und der HB-Wert bei 11,4. Zudem liegt auch schon eine leichte Veränderung der roten Blutkörperchen vor. Zum Auffüllen des Eisens riet er mir zur Eiseninfusion (Venofer 100mg). Er sagte, dass eine orale Substitution den Mangel keinesfalls beheben würde. Diese habe ich ca. vor einem Jahr schon einmal bekommen und gut vertragen - damals war ich aber noch nicht schwanger. Ich habe recherchiert, welche negativen Auswirkungen eine Eiseninfusion in der Schwangerschaft auf das Kind haben kann. In einem Rote-Hand-Brief von 2013 stand als fetales Risiko: Sauerstoffmangel bis hin zur Anoxie und Tod. Das macht mich jetzt sehr nervös. Zudem scheinen die Langzeitauswirkungen noch nicht hinreichend bekannt... Könnten Sie mir sagen, ob diese Aussagen zutreffen und mit welchen ich ggf. noch für mein Kind zu rechnen habe? Kann man vielleicht auch eine gute Wirkung mit Eisentabletten erzielen?
Der Ferritin-Referenzbereich für Frauen beträgt nach unseren Laborangaben 13 - 150 µg/l. Sie liegen also im unteren Normalbereich. Wegen der selten auftretenden Kreislaufreaktionen, die eine Eiseninjektion hervorrufen kann, besteht bei Schwangeren die potentielle Gefahr, dass infolge einer Mangeldurchblutung der Plazenta Versorgungsstörungen beim Feten auftreten. Auf eine korrekte Anwendung der Infusion ist daher besonders zu achten. Zunächst könnte man durchaus versuchen, die Eisenspeicher mit einer oralen Gabe (z. B. 50 - 100 mg Eisen pro Tag) aufzufüllen. Sofern das Ihr Magen-Darm-Trakt schlecht verträgt, könnte man dann immer noch auf eine Infusion zurückgreifen.
Wisi123
Lieber Herr Dr. Paulus, vielen, vielen Dank für Ihre informative Antwort! Ich wünsche Ihnen schöne und erholsame Ostertage! Liebe Grüße Wisi123