Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Duloxetin

Frage: Duloxetin

MartinaS.

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Hallo Herr Dr. Paulus, ich benötige aufgrund meiner chronischen Krankheit ein Antidepressiva. Mein Arzt aus der MHH Hannover hat mir Duloxetin empfohlen. Dazu muss ich erstmal noch sagen, dass ich meine kleine Anfang Juli entbunden habe und sie voll stille. Er meinte zu Duloxetin, dass die Milch-Plasma-Konzentration 0,25 niedriger ist als bei fast allen anderen. Können Sie das so bestätigen? Am liebsten würde ich so schnell wie möglich mit der Einnahme starten, noch bevor ich abgestillt habe. Wir haben besprochen, dass ich bei 20 mg starten werde und bis zum abstillen voraussichtlich auch erstmal bleiben werde. Kann mein Kind Folgeschäden beziehungsweise Langzeitschäden davon tragen wenn ich die Einnahme jetzt starten würde? Man ist gerade wie in einem Teufelskreis. Einerseits möchte man, dass es einem schnell besser geht und andererseits möchte ich natürlich meinem Kind nicht schaden. Viele liebe Grüße und danke für die Rückmeldung


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Der Milch/Plasma-Quotient ist zwar nicht die alleinige Basis für die Beurteilung der kindlichen Belastung beim Stillen unter Psychopharmaka, doch wäre die Anwendung von Duloxetin in der von Ihnen genannten Dosis durchaus mit dem Stillen vereinbar. Noch größere Erfahrungen in der Stillzeit liegen für das Antidepressivum Sertralin vor, das im Blut der Säuglinge meist kaum nachweisbar ist. Allerdings sollte bei der Auswahl des Präparates die Einschätzung im Vordergrund stehen, welcher Wirkstoff die mütterlichen Beschwerden mit moderaten Dosen am besten lindert.


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