Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Cystitis

Frage: Cystitis

Ulli1802

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Sehr geehrter Prof. Paulus, ich bin in der 30 ssw und habe leider an mehren Tagen letzter Woche mit leichten Blasenentzündungen zu kämpfen gehabt. Daraufhin habe ich in der Apotheke das Präparat Femmanose ( Wirkstoff D-Mannose ) bekommen und an 2 Tagen jeweils einen Beutel à 2g eingenommen. In der Packungsbeilage stand, dass dies ( nach Absprache mit dem Arzt) auch in der Schwangerschaft genommen werden kann , also dachte ich dass es eine schonende Alternative wäre. Bin auch jetzt beschwerdefrei. Jetzt habe ich aber gelesen, dass dies an Ratten ( Veröffentlichung in den 80er Jahren ) als embryotoxisch angesehen wurde und mache mir Sorgen. Können Sie mir dazu Informationen geben? Vielen Dank im Vorraus. Freundliche Grüsse Ulrike


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Die von Ihnen erwähnten Studien (z. B. Freinkel 1984) beziehen sich auf Rattenembryonen, die sich in Kulturmedien mit Mannose entwickelten. Das ist natürlich eine ganz andere Situation als bei der oralen Aufnahme von Mannose in der menschlichen Schwangerschaft. Während Mannose für den Menschen praktisch ungiftig ist, besitzt diese für verschiedene Insekten eine hohe Toxizität. D-Mannose ist es eine natürliche Hexose und Baustein zahlreicher pflanzlicher Polysaccharide. Im Organismus ist es hauptsächlich Bestandteil von Membranen. D-Mannose wird im Körper kaum verstoffwechselt und mit dem Urin ausgeschieden. Auf ihrem Weg durch die Blase soll D-Mannose Bakterien an sich binden, die Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen verursachen. Klinische Studien zum Einsatz von D-Mannose in der Schwangerschaft liegen zwar nicht vor, doch dürfte der Zucker keine fruchtschädigenden Eigenschaften besitzen. Außerdem befinden Sie sich ohnehin schon weit jenseits der sensiblen Phase der Embryonalentwicklung, so dass eine Fehlbildung gar nicht mehr eintreten könnte. Wenn Sie den Harnwegsinfekt ohnen Antibiotika durch den Einsatz von Mannose erfolgreich bekämpft haben, ist dies doch ein erfreuliches Ergebnis.


Ulli1802

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Noch ein Nachtrag : Ich habe in der Veröffentlichung : Honeybee Syndrom Informationen dazu gefunden, dass Mannose in der Embryogenese sehr wohl schädliche Auswirkungen haben kann und bin sehr besorgt


Paulena

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Schau mal, das ist ne Antwort von 2016. Re: D-Mannose sicher?D-Mannose ist es eine natürliche Hexose und Baustein zahlreicher pflanzlicher Polysaccharide. Im Organismus ist es hauptsächlich Bestandteil von Membranen. D-Mannose wird im Körper kaum verstoffwechselt und mit dem Urin ausgeschieden. Auf ihrem Weg durch die Blase soll D-Mannose Bakterien an sich binden, die Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen verursachen. Klinische Studien zum Einsatz von D-Mannose in der Schwangerschaft liegen nicht vor, doch dürfte der Zucker keine fruchtschädigenden Eigenschaften besitzen.


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