Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Corona und Medikamente in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Corona und Medikamente in der Schwangerschaft

Monachen89

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,   ich hatte zwei mal Corona (das letzte mal 12/2023 und bin 3 Mal geimpft) ich habe Asthma und Multiple Sklerose ( in der Schwangerschaft weiterhin unter Tysabri Medikation )  Nun hatte ich leider Kontakt zu einer Corona positiven Person, sodass davon auszugehen ist, dass ich auch sehr bald positiv sein werde.. Meine Frage ist nun, wie gefährlich ist Corona für das Ungeborene im 3. Trimester ( 34+5 heute )? Ich habe so viel gelesen von Früh und Tod Geburten und Magel Versorgung durch Corona in der Schwangerschaft und habe echt Angst jetzt .. Außerdem habe ich ja eh durch meine Erkrankungen und dem MS Medikament (und Schwangerschaft) ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf (deswegen bekam ich letztes Jahr Paxlovid) die nächste Frage ist daher, ist Paxlovid in der Schwangerschaft möglich zu nehmen?     Lieben Dank schon mal für die Antwort und freundliche Grüße 😊   Erster Tag der letzten Regel: 03-03-2024 Errechneter Entbindungstermin: 08-12-2024 Medikamente: Tysabri, Budesonid Bestehen Krankheiten: Ms und Asthma


Schwangere, die an COVID-19 erkranken, haben grundsätzlich ein höheres Risiko für schwere Verläufe und Frühgeburten. Allerdings dürfte Sie Ihr Immunsystem nach drei Impfungen sowie der letzten Covid-Infektion im Dezember 2023 vor einem schweren Verlauf schützen. Ein Übergang der Viren über die Plazenta auf das Ungeborene ist sehr selten, allenfalls könnte bei schwerem Verlauf die Funktion der Plazenta nachlassen. Dopplersonographie und CTG im letzten Trimenon ermöglichen jedoch eine entsprechende Überwachung des kindlichen Befindens, um rechtzeitig handeln zu können. Paxlovid enthält die Virustatika Nirmatrelvir und Ritonavir. Von einer Anwendung von Paxlovid wird aufgrund geringer Erfahrungen zumindest im ersten Trimenon abgeraten. Da Sie sich bereits im letzten Trimenon befinden, wäre der Einsatz unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung vertretbar. Bei Bedarf können Sie uns gerne unter www.reprotox.de über unser Online-Anfrageformular kontaktieren.


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