Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Cefixim

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Cefixim

Mitglied inaktiv

Ich nehme Postadoxin wegen starker Übelkeit und Erbrechen. Davon werde ich sehr müde (schlafe mind. 18 Stunden am Tag)und habe beim morgendlichen Erbrechen starke Magenkrämfe. Dies ist jedoch viel erträglicher als mein zustand ohne Postadoxin. Seit einigen Tagen habe ich Ohrenschmerzen und bin erkältet. Da die Ohrenschmerzen (Mittelohrentzündung)nun trotz Ohrentropfen viel schlimmer geworden sind, habe ich Cefixdura und Paracetamol zusätzlich erhalten. Nun mache ich mir gedanken ob die vielen Tabletten (in Kombination miteinander) wirklich nichts ausmachen. Ich kann wegen der Übelkeit kaum etwas trinken und nur wenig essen. Danke für ihre Antwort


Morgendliche Übelkeit und Erbrechen treten häufig als Schwangerschaftskomplikation auf. Die älteren Antiemetika Meclozin, Dimenhydrinat, Metoclopramid und Diphenhydramin ergaben keine Hinweise auf Fruchtschädigung, weshalb ihr Einsatz auch in der Frühschwangerschaft akzeptabel erscheint. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von Xylometazolin als Nasenspray in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsensprays pro Nasenöffnung anwenden. Cephalosporine (z. B. Cefixim) und Penicilline gehören zu den Antibiotika erster Wahl in der gesamten Schwangerschaft. Paracetamol gilt als Schmerzmittel der ersten Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (Tagesdosis: bis 2000 mg). Bei vorübergehender lokaler Anwendung von Otalgan entstehen keine problematischen Wirkstoffspiegel in der Blutbahn. Eine Beeinträchtigung der kindlichen Entwicklung ist dadurch nicht zu befürchten. In der gegenwärtigen Situation wäre der Einsatz der genannten Präparate durchaus vertretbar.


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