Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Brandgase in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Brandgase in der Schwangerschaft

NoraEster

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich weiss Sie haben bereits Fragen zum Thema Brandgase beantwortet, hier nun aber eine kleine Erweiterung. Gestern, als ich auf die Strasse zum Einkaufen ging, hing in der ganzen Gegend um meine Wohnung ein sehr rauchiger Geruch in der Luft, als würde jemand etwas verbrennen nur war davon nichts zu sehen. Ich habe mich beeilt in den Supermarkt weg von der Strasse zu kommen, doch hat es natürlich etwas gedauert. Ich habe dies im ersten Moment nicht so ernst gesehen, nur habe ich kurz darauf ein starkes Brennen im Hals bis runter in meine Lungen bekommen, und einen Reizhusten. Es hat 24 Stunden gedauert, bis das Brennen in den Bronchen weg war. Ich weiss natürlich nicht genau was das war, ich habe nachher gelesen, dass es nicht so weit weg einen Autobrand gegeben hat, bin allerdings verwundert dass dies sich dann so ausbreitet. Sonst hatte ich keine Symptome wie Schwindel oder Übelkeit, aber meine Atemwege wurden definitiv stärker gereizt. Natürlich kann man nichts genaues sagen, aber ich finde recht wenig darüber wie generell die Gefahr für das ungeborene Kind (bin in der 22 SSW) bei einer Exposition der Mutter zu Brand/Rauch/Reizgasen ist, wenn die Mutter zwar nicht direkt am Ursprungsherd war, aber offensichtlich vom Gas über die Luftverbreitung betroffen war, sie zwar keine offensichtlichen neurologischen Symptome aber doch physische Symptome hatte. vielen Dank


Dr. Wolfgang Paulus

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Gefährlich für das Ungeborene wäre allenfalls eine ausgeprägte Kohlenmonoxidvergiftung, wie sie bei Aufenthalt in geschlossenen Räumen im Verlauf eines Brandunfalles vorkommen kann. Eine Reizung der mütterlichen Atemwege ist zwar unangenehm, dringt aber i. A. nicht bis zum Ungeborenen vor. Da Sie sich ohnehin schon jenseits der sensiblen Phase der Organogenese befinden, ist angesichts der inhalativen Exposition im Freien nicht mit einer kindlichen Schädigung zu rechnen.


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